
Die Einheits-Party wird immer teurer
Die Einheits-Partys werden jedes Jahr teurer – Hamburg ließ sich allein das Logo fast 37.000 Euro kosten.
Was ist passiert?
Hamburg. War das noch hanseatisches Understatement? Wohl kaum. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2023 in Hamburg ein deutlich höheres Budget hatten als Veranstaltungen der vergangenen 5 Jahre.
Laut Senatssprecher hatte die Bürgerschaft für die Feierlichkeiten ein Budget in Höhe von 7 Mio. Euro beschlossen. Schon das sogenannte Bürgerfest hatte ein Budget von 3,5 Mio. Euro, und allein für die Öffentlichkeitsarbeit waren 500.000 Euro bestimmt. Dabei fällt ein Posten ganz besonders ins Auge. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt: „Für die Entwicklung des Mottos und des Logos sind insgesamt Kosten in Höhe von 36.627, 96 Euro angefallen.“
Und was bekam man für diese fast 37.000 Euro? Das Logo bestand aus sieben Halbkugeln in Schwarz, Rot, Gold und Blau, die oberhalb und unterhalb einer geraden Linie angeordnet sind.
Es stellt sich generell die Frage, warum in Hamburg der Tag der Deutschen Einheit mit einem so üppigen Budget ausgestattet werden muss. So kam z. B. 2022 Gastgeber Erfurt laut Schätzungen mit 6,4 Mio. Euro aus, in Halle/Saale sollen es nach Medienberichten ein Jahr zuvor 1,2 Mio. Euro gewesen sein. Allerdings konnten die Feierlichkeiten damals wegen der Hygiene- und Abstandsregeln bei weitem nicht in der Dimension wie vor Pandemiebeginn gefeiert werden. Potsdam lud 2020 nicht zu einem traditionellen Bürgerfest ein, sondern unter dem Motto „30 Jahre – 30 Tage – 30 x Deutschland“ zu einer tatsächlich 30-tägigen Veranstaltung. Das Budget hierfür lag bei 3,23 Mio. Euro. Das Land Schleswig-Holstein stellte für die Organisation der Einheitsfeier 2019 in Kiel 4,2 Mio. Euro bereit, die Stadt Kiel steuerte hier weitere 450.000 Euro bei – macht zusammen 4,75 Mio. Euro. 2018 gab Berlin 4,5 Mio. Euro Kosten an, davon sollte eine Mio. Euro von Sponsoren kommen.
Foto: Mapics – stock.adobe.com
Der Bund der Steuerzahler fordert
Beim Tag der Deutschen Einheit sollten die Bundesländer ein Vorbild sein und auf die Kostenbremse drücken. Ein Anfang wäre zum Beispiel, wenn es künftig nur noch ein Logo geben würde, das jedes Jahr lediglich um Austragungsort und Datum aktualisiert wird. Es ist nicht zu verstehen, dass jedes Jahr ein neues Logo entwickelt werden muss, wenn es doch um den Tag aller Deutschen geht. Grundsätzlich muss die jährliche Kostenspirale beim Tag der Deutschen Einheit ein Ende haben.
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