
Zwei Spatenstiche für 20 km Straße
XXS-Ausbau von Straße mit zwei „ersten Spatenstichen" gefeiert
Was ist passiert?
Husum/Tönning (SH). Der dreispurige Ausbau der Bundesstraße 5 zwischen Husum und Tönning gehört zu den wichtigsten Verkehrsprojekten Schleswig-Holsteins. Damit soll die Westküste mit ihren Ferienzentren besser an die Autobahn A23 und damit den Großraum Hamburg angebunden werden. Für den 20 km langen Abschnitt hat seit 2004 der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr einen Planungsauftrag.
Der offizielle Beginn der Bauarbeiten wurde mit zwei Veranstaltungen – jeweils zu beiden Enden der Ausbaustrecke – gefeiert. Im Abstand von acht Monaten mit jeweils einem „ersten Spatenstich“. Dazu reisten Landesverkehrsminister Bernd Buchholz und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, jeweils am 5.10.2020 und am 7.7.2021 aus Kiel und dem fernen Berlin an.
Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr rechtfertigte dem Bund der Steuerzahler gegenüber die doppelte Feier damit, dass Berichte über den Spatenstich den Anwohnern vor Ort signalisierten, dass nunmehr mit dem Bau begonnen werde. Da die Orte an den beiden Enden der Ausbaustrecke liegen, würden somit unterschiedliche Adressaten angesprochen und auf den Baustart vorbereitet. Rein formal handele es sich außerdem um verschiedene Teilprojekte.
Die angesprochenen Anwohner durften an den Feierlichkeiten aber gar nicht teilnehmen. Auch wegen der Corona-Schutzmaßnahmen beschränkten sich die Einladungen auf ausgewählte Politiker, Mitarbeiter und Medienvertreter.
Ohne die Personal- und Reisekosten belaufen sich die Aufwendungen für einen „ersten Spatenstich“ auf rund 5.000 Euro für ein Wetterschutzzelt, einen festen Fußboden, Catering und Tontechnik.
Den Anwohnern dürfte das weitgehend egal sein, wenn nur endlich gebaut würde. Doch hier brauchen sie noch etwas Geduld: Der eigentliche Ausbau soll nämlich erst im Sommer 2022 beginnen.
Foto: Umar Farooq on Unsplash (Symbolbild)
Alternative Investition
Für 10.000 Euro kann man 20 Schüler mit Laptops ausstatten.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Zwei „erste Spatenstiche“ für 20 km Straßenausbau ohne Publikum sind schlichtweg überflüssig.
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