Verwaltungsgebäude inkl. Energiezentrale
Gebäude für Deutschen Bundestag später fertig und teurer
Was ist passiert?
Bund. In der Politik geht es immer um Menschen. Diese Binsenweisheit erhält eine neue Bedeutung, wenn man sich die tausenden Experten betrachtet, die für den Parlamentsbetrieb des Deutschen Bundestags arbeiten. Die 736 Abgeordneten haben zusammen mehr als 5.000 Mitarbeiter. Zudem arbeiten rund 3.100 Menschen in der Bundestagsverwaltung. Hinzu kommen Mitarbeiter der Fraktionen.
Platzmangel in den Büros herrscht also immer; entsprechend emsig wird im Berliner Regierungsviertel gebaut. Eines der im Bau befindlichen Verwaltungsgebäude ist das Haus an Dorotheenstraße/Ecke Schadowstraße. In dem Neubau sollen später – neben Büros – auch eine Kantine mit Cafeteria und eine betriebsärztliche Praxis unterkommen.
Kurzer Rückblick: 2014 wurde der Architektenwettbewerb zur Bebauung des Eckgrundstücks ausgelobt. 2016 wurde das Bauvorhaben noch um eine unterirdische Energiezentrale erweitert. 2017 rollten die Bagger für den Abriss des Fertigteilbaus noch aus DDR-Zeiten an, der seit den 1970er Jahren dort stand. Ursprünglich sollte der Neubau für den Bundestag inklusive der Energiezentrale bis 2022 fertiggestellt sein.
Es kam jedoch zu Verzögerungen. Der Abbruch gestaltete sich aufwändiger als gedacht, da die Bestandspläne nicht stimmten und Schadstoffe gefunden wurden, wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) auf BdSt-Anfrage mitteilte. Zudem hätten „Kapazitätsengpässe bei Auftragnehmern, eingetretene Baugrundrisiken sowie die notwendige Kündigung eines wesentlichen Auftragnehmers aufgrund Schlechtleistung“ zu Verzögerungen geführt. Der Bauherr sah sich also mit einem bunten Strauß an Problemen konfrontiert, die das Bauen viel zu häufig mit sich bringt. Nun sei die Übergabe des Gebäudes für das Jahr 2025 „avisiert“, so das BBR.
Auch die Kosten des Bauprojekts sind deutlich gestiegen. 2010 wurden erstmals Mittel für das Projekt im Bundeshaushalt eingestellt: rund 41 Mio. Euro – damals noch ohne die später dazu geplante Energiezentrale. Die im Haushalt veranschlagten Mittel stiegen dann in Schritten. Seit 2014 standen rund 76 Mio. Euro zur Verfügung; ab 2018, nachdem auch die Energiezentrale eingepreist war, bereits rund 96 Mio. Euro. Seit 2021 sind rund 121 Mio. Euro im Bundeshaushalt einkalkuliert.
Festzuhalten ist, dass das Gebäude deutlich teurer wurde als zunächst geplant. Selbst nach der Erweiterung der Pläne um die Energiezentrale war mit den Kostensteigerungen noch nicht Schluss.
Foto: Philipp Behm
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