
Unnötiges Impfzentrum kostet 1,2 Mio. Euro
Übereifriges Personalamt setzt 1,2 Mio. Euro für Impfzentrum in den Sand
Was ist passiert?
Hamburg. 1,2 Mio. Euro ließ sich die Stadt Hamburg – konkret das Personalamt – die Einrichtung eines Impfzentrums für Auffrischungsimpfungen kosten. Ausschließlich die Mitarbeiter der Stadt Hamburg durften es nutzen. Eigentlich eine gute Idee, denn immerhin sind es rund 100.000 Mitarbeiter. Doch diese nahmen das Angebot gar nicht an. Obwohl das Impfzentrum eine Kapazität von 16.800 Impfungen (3.000 Impfungen pro Woche) hatte, ließen sich dort gerade einmal 8.300 Mitarbeiter zwischen dem 13.12.2021 und dem 21.1.2022 impfen. Die mangelnde Nachfrage dürfte dann auch der Grund dafür gewesen sein, dass das Impfzentrum bereits nach nur 6 Wochen wieder schloss. Zudem mussten am Ende der Aktion rund 1.000 Impfdosen mit Biontech bzw. Moderna wegen des Ablaufdatums vernichtet werden. Unterm Strich war die Aktion also ein großer Flop.
Übrigens zahlte die Stadt die 1,2 Mio. Euro nicht für den Impfstoff, sondern nur für das zusätzliche medizinische Personal (rund 300.000 Euro). Und 900.000 Euro gingen an externe Dienstleister – für Planung, Sicherheitspersonal, Schutz- u. Hygienekonzept, Brandschutz- und Evakuierungskonzept, Organisation vor Ort und Lagermanagement sowie für Reinigung und IT-Infrastruktur.
Foto: Sascha Mummenoff
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Die zuständige Behörde hätte zwingend zuvor den Bedarf ermitteln müssen. Besonders fragwürdig ist die Maßnahme auch deshalb, weil bereits bei der Öffnung des temporären Impfzentrums ein Überangebot an Impfmöglichkeiten bestand – nahezu an jeder Ecke bestand die Möglichkeit einer Impfung bzw. einer Auffrischungsimpfung.
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