Trashiges „Saarvenir“ sorgt für Spott
230.000 Euro für das trashige „Saarvenir“
Was ist passiert?
Saarland. „Paris hat den Eiffelturm, Berlin das Brandenburger Tor und Bayern den Bierkrug. Höchste Zeit, dass das Saarland mit einem eigenen Souvenir nachzieht“, so preist die Tourismus-Zentrale Saarland GmbH auf einer eigens kreierten Website das „Saarvenir“ an – ein staatlich finanziertes Mitbringsel. Denn das „Saarvenir“ stellt nicht nur eine saarländische Sehenswürdigkeit bzw. Bekanntheit dar, sondern gleich acht Objekte vereint in Einem. Dazu auserkoren wurden das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, das Reinheimer „Pferdchen“, die Benediktinerabtei St. Mauritius, das Saarpolygon, die Saarschleife, eine Lyoner Wurst sowie Symbolmotive für „Aktiv in der Natur“ und „Bergbaukultur im Saarland“ – also eine eher kuriose Auswahl.
Doch wie kann man sich das „Saarvenir“ nun optisch vorstellen? Ganz einfach: Als wären all diese acht Motive in einer Schrottpresse gelandet und grob zu einem Würfel zusammengepresst worden. Dass das „schräg“ aussieht, gehört ehrlicherweise zur Anpreisung auf der „Saarvenir“-Website dazu.
Entwicklung, Vermarktung und 3D-Druck des „Saarvenirs“ haben die Steuerzahler rund 230.000 Euro gekostet. Bemerkenswerterweise wurde der Löwenanteil mit fast 170.000 Euro aus den Corona-Sondermitteln finanziert – als Beitrag zur Belebung des Tourismus im Saarland, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.
Statt heller Begeisterung erntete das neue Landes-Souvenir nach seiner Vorstellung im April 2023 vielfältigen Spott quer durch Deutschland. Selbst in der Landespolitik wurde heiß diskutiert, was diese Aktion denn sollte. Da wurde es fast zur Nebensächlichkeit, dass neben der „schrägen“ Optik erst im Nachhinein zwei Fehler bemerkt wurden: So wurden die Saarschleife spiegelverkehrt abgebildet und die Fenster der Benediktinerabtei St. Mauritius falsch dargestellt. Aber was soll’s. Der saarländische Wirtschaftsminister sprach lieber beschönigend von einem „PR-Stunt“, bei dem es nie um Ästhetik gegangen sei.
Foto: Bund der Steuerzahler Saarland e.V.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Es ist gewiss nicht Aufgabe der Steuerzahler, trashige Souvenirs mit Verspottungs-Garantie zu finanzieren. Dass dafür sogar Corona-Mittel missbraucht wurden, verstärkt nur noch den Charakter dieser Verschwendung. Denn mit der direkten und zuordenbaren Pandemiebekämpfung hat das „Saarvenir“ absolut nichts zu tun.
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