Tourismus-Kampagne verschlingt Millionen
Baden-Württemberg will Bürger aufklären – und das kostet!
Was ist passiert?
Baden-Württemberg. Unter dem Motto „DU. bist Tourismus“ versucht die Landesregierung, den Bürgern Baden-Württembergs die Bedeutung des Tourismus näherzubringen. Dabei ist es laut dem verantwortlichen Wirtschaftsministerium ausdrücklich nicht das Ziel der Kampagne, Werbung für das Urlaubsland Baden-Württemberg zu machen. Stattdessen beabsichtigt das Land laut der Webseite zur Kampagne, der aktuellen Studien zufolge herrschenden Skepsis gegenüber dem Tourismus entgegenzuwirken: Die Bürger Baden-Württembergs sollen also den Nutzen und die Vorteile touristischer Angebote erkennen – schließlich bestünden in vielen kleineren Ortschaften Ladengeschäfte nur noch, weil dort auch Feriengäste einkauften. Ähnliches gelte für gut beschilderte Fahrradrouten und Wanderwege, Museen und Schwimmbäder sowie Restaurants, Cafés und Kulturangebote, von denen die Einheimischen ebenfalls profitierten.
Spöttisch könnte der Steuerzahler nun sagen: „Endlich erklärt uns mal jemand, dass am Tourismus doch nicht alles so schlecht ist.“
Wenn das Land für diese „Aufklärung“ seiner Bürger rund 3,3 Mio. Euro in die Hand nimmt, stellt sich daher schnell die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Ob mit Experten-Talks, Bürgerdialogen und viel multimedialer Werbung langfristig die Unterstützung für eine positive Entwicklung des Tourismus in Baden-Württemberg gewährleistet wird, darf bezweifelt werden. Zudem dürfte den meisten Baden-Württembergern auch ohne millionenteure Kampagne die Bedeutung des Tourismus bekannt sein.
ARD-Beitrag zum Fall (bis 2.50 Minuten): https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-baden-wuerttemberg/sendung-18-00-uhr-vom-17-10-2023/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5NDEwMDM
Foto: kraichgaufoto – stock.adobe.com
Alternative Investition
Die 3,3 Millionen Euro für die Tourismuskampagne hätten ausgereicht, um die für die Jahre 2023 und 2024 im Landeshaushalt vorgesehenen Zuschüsse für Maßnahmen der Außenwirtschaft und der Standortwerbung zu decken.
Der Bund der Steuerzahler meint
Die Kampagne des Wirtschaftsministeriums reiht sich in den allgemeinen Trend der vergangenen Jahre in Baden-Württemberg ein, bei dem immer mehr Steuergeld für Imagekampagnen ausgegeben wird. Diese Entwicklung geht in die falsche Richtung. Die Ministerien sollten sich hier unbedingt mäßigen.
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