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  • Baden-Württemberg
  • Brücken, Straßen und Verkehr
09.10.2024

Teures Neuland für die Steuerzahler

Brückenbau in Ulm geht beim ersten Versuch schief

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Was ist passiert?

Ulm (BW). Eine 1950 erbaute Brücke über die Kleine Blau in Ulm muss ersetzt werden, da ihre Verkehrssicherheit zu wünschen übrig ließ. Laut der Stadt machen die Schäden einen kurzfristigen Ersatzneubau notwendig. Der Überbau der alten Brücke wurde bereits entfernt. Doch der erste Versuch bei der Produktion des Nachfolgemodells schlug fehl, und so kam es zu ungeplanten Verzögerungen.

Die neue Ulmer Brücke ist Teil eines EU-Förderprojekts und erst die zweite ihrer Art. Ihre Besonderheit ist, dass es sich um ein nachhaltiges Bauwerk handeln soll. Daher werden natürliche Materialien eingesetzt, in diesem Fall Flachsfasern in Kombination mit Bioharz. 

Im Sommer 2023 wurde der Brückenkörper gebaut, konnte aber nicht verwendet werden, denn es gab im Aushärtungsprozess Probleme, die dazu führten, dass die Brücke zwar die geforderte Festigkeit erreichte, nicht aber die geplante Form. Deshalb muss der Brückenkörper nun ein zweites Mal produziert werden. Das verteuert die Angelegenheit erheblich.

Die städtischen Kosten waren bei der Beschlussfassung für die Brücke mit 330.000 Euro kalkuliert worden. Auch wegen einer notwendigen Sanierung der Unterbaukonstruktion kam es jedoch zu Mehrkosten von 180.000 Euro. Von diesen für die erste Version der Brücke insgesamt also genehmigten 510.000 Euro wurden dann „nur“ 455.000 Euro benötigt, da ja die Arbeiten nicht abgeschlossen werden konnten. Die von der Stadt zu tragenden Kosten für den zweiten Brückenkörper sollen voraussichtlich bei 375.000 Euro liegen – dabei entfallen 320.000 Euro auf die Produktion und weitere 55.000 Euro auf Transport und Fertigstellung vor Ort. In Summe belaufen sich die Kosten der Stadt Ulm damit schätzungsweise auf 830.000 Euro. Hinzu kommen noch aktivierte Eigenleistungen von 50.000 Euro. Allerdings profitiert die Stadt von einer EU-Förderung für das Projekt, wodurch sich ihr Aufwand um 150.000 Euro reduziert. Weitere Kosten haben Projektpartner übernommen. Für die Stadt ergibt sich somit ein „Nettoressourcenbedarf“ von 730.000 Euro.

Eine konventionelle Brücke aus Stahlträgern mit Holzbelag hätte dagegen mit ca. 350.000 Euro zu Buche geschlagen, so die Stadt auf Anfrage. Für die Steuerzahler in Ulm bedeutet das, dass sie nun mehr als doppelt so hohe Kosten zu stemmen haben – aufgrund der Entscheidung für eine innovative Brücke, deren Herstellung beim ersten Versuch nicht klappte. Die Stadt betonte, dass sie sich mit dem Brückenbau bewusst auf Neuland begeben habe, da sie sich der Verantwortung für innovative Lösungen im Ingenieurbau und in der Architektur stelle. 

Aus Steuerzahlersicht bleibt aber zu hoffen, dass zumindest der zweite Versuch des Brückenbaus, der im Herbst 2024 abgeschlossen sein soll, erfolgreich ist, sodass sich die Kosten nicht noch weiter erhöhen.

Foto: Dudlajzov

Der Bund der Steuerzahler meint

In Ulm setzte man beim Brückenbau auf eine innovative Bauweise. Der erste Versuch misslang, weshalb die Steuerzahler nun erheblich mehr finanzieren müssen. Ein privater Bauherr könnte sich ein solches Vorgehen kaum leisten.

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Autor des Artikels

Michael Beyer

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