
Teurer Köder für Radtouristen
Überflüssige Rampe und Aussichtsplattform für Radtouristen
Was ist passiert?
Burscheid (NRW). Radfahrer, die auf der Balkantrasse unterwegs sind, bekommen von Burscheid nicht viel mit, denn die kleine Stadt im Bergischen Land liegt oberhalb der Radtrasse. Ärgerlich für die Stadt, denn die Radtrasse ist viel befahren.
Die Lösung des Problems sollen eine 100 qm große Aussichtsplattform an einer Brücke und eine neue Rampe sein, die von der Balkantrasse direkt in die kleine City Burscheids führt. „Durch die Rampe im Zusammenspiel mit der neuen Plattform soll die Burscheider Innenstadt auch optisch reizvoll inszeniert werden, damit Radfahrer, Wanderer, Reisende für eine Rast oder einen Aufenthalt in die Innenstadt gelockt werden und somit zur Stärkung und Belebung beitragen“, meint die Stadt.
Für diesen Plan greift Burscheid tief ins Portemonnaie der Steuerzahler. Für Aussichtsplattform und Rampe will sie ca. 803.000 Euro ausgeben, zu 70 Prozent gefördert vom Land NRW.
Allerdings gibt es bereits für Radler von der Balkantrasse ausgeschilderte Wege in die Innenstadt. Zwei Varianten führen mit einem kleinen zeitlichen Mehraufwand in die Burscheider Altstadt. Die Alternativrouten haben auch noch geringere Steigungen als die teure Rampe, die im Frühsommer 2022 fertiggestellt wurde und nun also auch nicht mehr zu verhindern ist. Diese Wege in die Innenstadt reichen der Stadt jedoch noch nicht: „Nur eine direkte Anbindung des Panorama-Radweges an den Kern der Innenstadt kann zur nachhaltigen Attraktivitätssteigerung beitragen“, behaupten die Verantwortlichen.
Die Aussichtsplattform, auf der nach Vorstellungen der Stadt lokale Gastwirte ihre Tische aufstellen sollen, kommt jedoch vorerst nicht. Nur ein Bieter hatte ein Angebot abgegeben und mit 502.000 Euro einen Preis verlangt, der rund 60 Prozent über den kalkulierten Baukosten von 329.900 Euro lag. Die Stadt prüft im Frühjahr 2023, ob eine erneute Ausschreibung zu einem besseren Ergebnis führt. Wird die Plattform nicht gebaut, könnten die eingesparten Fördermittel für andere Projekte zur Stärkung der Innenstadt verwendet werden.
Der BdSt ist sicher, dass das Geld in Burscheid sinnvoller ausgegeben werden kann als für eine Aussichtsplattform, für die es bislang weder ein Nutzungskonzept noch Interessenten gibt, die diese gastronomisch nutzen wollen.
Kritik kommt auch von den Bürgern. Die geplante Plattform biete mit einem Blick über die Radtrasse keine besondere Aussicht. Darüber hinaus ginge an der Plattform der Pkw-Verkehr der Hauptstraße vorbei – Touristen und Radfahrer suchten auf dem Radweg jedoch Ruhe und Erholung. Und zwar ungestört von Verkehrslärm und Abgasen.
Foto: Andrea Defeld

Der Bund der Steuerzahler meint
Die vorhandenen Wege von der Balkantrasse in die Innenstadt gilt es für Radfahrer zu optimieren und mit Schildern zu bewerben. Rampe und Aussichtsplattform für mehr als 800.000 Euro sind vor allem ein direkter Weg zur Steuergeldverschwendung.
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