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  • Baden-Württemberg
  • Verschwendung droht
19.10.2022

Sindelfingen will in die Vollen gehen

Teure Neukonzeption für Badezentrum

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Was ist passiert?

Sindelfingen (BW). Schon 1976 befasste sich der Bund der Steuerzahler in seinem Schwarzbuch mit dem Bau des Sindelfinger Hallenbads und dessen markanter Dachkonstruktion. Das Hallenbad bildet mit dem benachbarten Freibad das Badezentrum Sindelfingen – dieses ist laut eigener Aussage das größte Sport- und Familienbad in der Region Stuttgart.

Nun ist am Hallenbad eine Generalsanierung vorgesehen. Auch der Neubau einer „Familienwelt“ sowie einer „Saunawelt“ ist geplant. Zusätzliche Stellplätze für Autos und Fahrräder stehen ebenfalls auf der Wunschliste. Alles in allem wird – nach heutigem Stand – mit Gesamtkosten von ca. 66,5 Mio. Euro kalkuliert. Davon sind ca. 23,5 Mio. Euro für die Sanierung des Hallenbads vorgesehen, die Investitionskosten für die „Familienwelt“ in spe sollen rund 26,8 Mio. Euro betragen. Für die „Saunawelt“ und die Parkplätze werden Investitionskosten in Höhe von rund 9 Mio. Euro bzw. 7,2 Mio. Euro veranschlagt.

Unter anderem durch die neue „Familienwelt“ mit Wellenbecken und einer Rutschenanlage verspricht man sich eine Steigerung der Attraktivität. Dazu der Oberbürgermeister der Stadt auf der städtischen Website: „Sindelfingen soll das Familienbad Nummer 1 in der Region werden! Darüber hinaus möchten wir beim Sportangebot unsere Spitzenposition bestätigen und in Punkto Sauna ins starke Mittelfeld aufholen.“

Dabei würde ein Verzicht auf Teile der Neukonzeption aus Sicht der Stadt zu einer Verschlechterung der Wirtschaftlichkeitsprognose und damit zu einem höheren jährlichen Zuschussbetrag führen. Im Jahr 2019 lag das städtische Defizit bei rund 3 Mio. Euro. Die Stadt hofft, dass es im Fall einer kompletten Finanzierung des Projekts aus Eigenkapital zu einer Reduzierung des jährlichen Defizits auf 1,6 Mio. Euro kommt.

Dazu müssten aber auch die Besucherzahlen erheblich steigen: Die Stadt Sindelfingen rechnet mit einer Entwicklung von 400.000 Besuchern im Jahr 2019 auf jährlich 700.000 Besucher ab dem fünften Jahr nach Abschluss von Sanierung und Erneuerung. In dieser Gleichung steckt also die „große Unbekannte“: die Entwicklung der Besucherzahlen. Höhere Besucherzahlen in Sindelfingen dürften jedoch auch zulasten anderer Bäder in der Region gehen und somit möglicherweise zu weiteren Defiziten führen, für die die Steuerzahler einstehen müssten.

Unter den Sindelfinger Stadträten scheint das Großprojekt nicht nur auf Zustimmung zu stoßen. So wurde zuletzt in einem von mehreren Gemeinderäten aus drei Fraktionen unterzeichneten Leserbrief in der Lokalpresse gemahnt: „Wir sind überzeugt: Sindelfingen braucht keinen luxussanierten Wellness-Tempel.“

Foto: Daniel Bilaniuk

Der Bund der Steuerzahler meint

Es ist nachvollziehbar, dass an dem Hallenbad notwendige Sanierungsmaßnamen vorgenommen werden. Allerdings sollte dies nicht mit einer großzügigen Erweiterung zu einem Erlebnisbad verbunden werden. Gerade auch mit Blick auf möglicherweise weiter steigende Baukosten und Energiepreise könnte die Stadt Sindelfingen mit ihrem geplanten Projekt eine teure Bruchlandung erleben.

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Autor des Artikels

Michael Beyer

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