Scharbeutz (SH). Seebrücken sind bei Touristen sehr beliebt. Man kann auf das Meer hinaus flanieren und von dort einen Blick auf die Silhouette des Urlaubsortes werfen; teilweise ermöglichen sie auch das Anlegen von Freizeit- oder Ausflugsschiffen. Seebrücken sind aber auch sehr teuer und haben wegen ihrer exponierten Lage im Meer nur eine beschränkte Haltbarkeit. Die Gemeinde Scharbeutz will daher gleich zwei Seebrücken im Abstand von nur rund 2,5 km erneuern. Ursprünglich waren dafür 18,8 Mio. Euro vorgesehen. Das Land Schleswig-Holstein hatte Fördermittel von 90 Prozent der Investitionssumme zugesagt.

Im Laufe der Planungen liefen der Gemeinde jedoch die Kosten aus dem Ruder. Mittlerweile ist man bei einer Verdoppelung auf rund 37,7 Mio. Euro angelangt. Doch anstatt nun die ambitionierten Planungen abzuspecken oder auf eine der beiden Brücken zu verzichten, hat das Land jetzt auch für die doppelten Kosten 85 Prozent Förderung zugesagt. Das Land zahlt also knapp 15 Mio. Euro mehr als geplant, die Gemeinde knapp 3,8 Mio. Euro – beides aus Steuergeldern. Damit werden neue Begehrlichkeiten geweckt, denn viele Gemeinden an Schleswig-Holsteins Ostseeküste liebäugeln ebenfalls mit neuen oder umgebauten Seebrücken.

Foto: Bund der Steuerzahler Schleswig-Holstein e.V.