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09.10.2024

Schuldenparty bei der Bahn

Trotz drückender Schuldenlast leistet sich der Bahn-Konzern gleich zwei teure Events

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Was ist passiert?

Bund. Der Staatskonzern Deutsche Bahn verbucht seit Jahren Verluste – Ende 2023 waren dies mehr als 2,3 Mrd. Euro. Gleichfalls stand die Bahn zu diesem Zeitpunkt mit knapp 34 Mrd. Euro Schulden in der Kreide – ein Zuwachs um mehr als fünf Mrd. Euro im damaligen Geschäftsjahr. Für diesen wirtschaftlichen Missstand haften die Steuerzahler als Eigentümer der Deutschen Bahn. 

Die wirtschaftliche Lage des Bahn-Konzerns ist also mau, trotzdem ist sein Umgang mit Geld oft zweifelhaft. Als Tochtergesellschaft des hoch verschuldeten Staatskonzerns wurde die DB InfraGO AG Ende 2023 gegründet. Dort sind die Infrastruktur-Aktivitäten der bisherigen Sparten DB Netz AG und DB Station&Service AG gebündelt. 

Doch so viel sich Bundespolitik und Bahn von der neuen Gesellschaft – die das rd. 33.400 km lange Streckennetz inkl. aller betriebsnotwendigen Anlagen und 5.400 Bahnhöfe betreuen und verbessern soll – auch erhoffen: Ob die InfraGO das Infrastruktur-Management wirklich besser packt als die bisherigen Gesellschaften, muss sich noch erweisen.

Bewiesen hat die Bahn im Zuge der InfraGO-Gründung allerdings, dass das Geld trotz drückender Schuldenlast locker sitzt. Mit gleich zwei Events bejubelte die Bahn ihre neue Gesellschaft – zuerst am 22.1.2024 mit rd. 300 auserwählten Gästen samt Politprominenz im Berliner Architektur-Highlight „Futurium“ und einen Tag darauf in Hamburg im Eventlokal „Schuppen 52“ mit dann sogar 2.000 Bahn-Mitarbeitern, um „Aufbruchstimmung bei allen Führungskräften zu initiieren“, so eine Konzernsprecherin gegenüber dem BdSt. 

„Sekt statt Selters“ schien das begleitende Motto zu sein, denn die Veranstaltungen gingen richtig ins Geld. In Berlin zahlte die Bahn für das Auftaktevent rd. 330.000 Euro – somit rd. 1.100 Euro pro Gast. Und für die große Runde in Hamburg flossen sogar 1,4 Mio. Euro. Für beide Veranstaltungen zusammen also mehr als 1,7 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund erscheinen die begleitenden Worte des Bundesverkehrsministers in einem ganz anderen Licht: „Erstmals fließt nicht nur wesentlich mehr Geld, sondern dieses wird auch genau kontrolliert zum Einsatz gebracht.“

Foto: Sebastian Panknin

Alternative Investition

1,7 Mio. Euro wären deutlich besser in den Service und die Qualität des Regionalbahnangebots investiert worden - gerade nach Einführung des hochsubventionierten Deutschlandtickets.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Der hoch verschuldete Bahnkonzern muss besonders effizient mit den knappen eigenen und öffentlichen Mitteln umgehen, um sowohl die Bahn-Infrastruktur als auch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu verbessern. Teure Feierlichkeiten passen da nicht ins Bild und sind den Steuerzahlern nicht zuzumuten.

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Autor des Artikels

Sebastian Panknin

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