
Sanierungsdesaster geht weiter
Die Sanierung der Zentralbibliothek in Köln wird wieder einmal teurer
Was ist passiert?
Köln (NRW). Noch ist der letzte Stein nicht gemeißelt – mit diesen Worten endete der Bericht über neue Kostensteigerungen bei der Sanierung der Zentralbibliothek in Köln auf schwarzbuch.de, als das Schwarzbuch 2022/23 vorgestellt wurde.
Das aktuelle Schwarzbuch schließt nahtlos daran an: Am 16.5.2023 hat der Rat der Stadt Köln die Übernahme weiterer Kosten für die Generalsanierung beschlossen. Wie hoch die voraussichtlichen Kosten sein werden, verrät die Stadt indes nicht, um ihre Position „bei Verhandlungen mit einem Generalunternehmen nicht zu schwächen“, wie es zur Begründung hieß. Die Lokalpresse meldete im April 2023 knapp 140 Mio. Euro.
Zur Erinnerung: Mit 15,8 Mio. Euro war die Stadt Köln in die Planungen zur Sanierung der Zentralbibliothek eingestiegen. Im Laufe der Jahre stiegen die Kosten auf zunächst 31,4 Mio. Euro, dann auf 59,4 Mio. Euro, im vergangenen Jahr auf rund 81 Mio. Euro. Und jetzt könnten es knapp 140 Mio. Euro werden.
Zwischendurch gab es Diskussionen um einen möglichen Abriss des Gebäudes, dann wurde seine statische Sicherheit infrage gestellt. Hier hat die Stadt allerdings Entwarnung gegeben. Mit seinem Beschluss vom Mai bestätigte der Rat, dass er sowohl am Standort als auch an der Sanierung festhalten wird. Die Steuerzahler dürfen gespannt sein, für welche Summe sie am Ende des Tages geradestehen müssen.
Foto: Andrea Defeld
Alternative Investition
Für die mehr als 100 Mio. Euro Mehrkosten könnte die Stadt das Tagebuch von Leonardo da Vinci in ein Regal der Zentralbibliothek stellen – und hätte immer noch viele, viele Millionen Euro übrig.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Unausgegorene Planung, neue Wünsche, ein Hin und Her: Wer so mit Steuergeld arbeitet, kann keinen Kostenrahmen einhalten.
Video zum Fall
Zentralbibliothek in Köln / Schwarzbuch 2023
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