Probleme bei Büroneubau im Regierungsviertel
Elisabeth-Selbert-Haus wird teurer und später fertig
Aktuelle Entwicklung
Bund. Der Neubau des „Elisabeth-Selbert-Hauses“ an der Straße „Unter den Linden“ in Berlin wird nochmals deutlich teurer und später fertig, als geplant. Dies geht aus einer Antwort der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler hervor.
Demnach sind nun Gesamtkosten von 89,2 Mio. Euro veranschlagt – für den Rückbau des Kellergeschosses und den Neubau. Fertiggestellt soll das Projekt nun zwei Jahre später sein: im Jahr 2026.
Damit haben sich die Kosten im Vergleich zur vorherigen Kostenschätzung um weitere rund 16 Mio. Euro erhöht – gegenüber der anfänglichen im Haushalt veranschlagten Summe von 28 Mio. Euro haben sich die Kosten mehr als verdreifacht.
Rund drei Viertel der nun bekannt gewordenen Mehrkosten ist auf „marktbedingte Kostensteigerungen“ zurückzuführen, teilt die BIMA mit. Weitere Mehrkosten ergeben sich vor allem aus „Risiken wegen des schwierigen Baugrunds“, welcher nach BImA-Angaben auch der Hauptgrund für die Terminverschiebung sei.
Was ist passiert?
Berlin. Auch mehr als 20 Jahre nach dem Umzug des Deutschen Bundestages von Bonn nach Berlin wird im Regierungsviertel noch immer gebaut. Tatsächlich werden neue Büros benötigt – nicht zuletzt deshalb, weil die Zahl der Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter stetig gewachsen ist. Die laufenden Baumaßnahmen werden teils noch Jahre brauchen, bis sie fertiggestellt sind. Denn immer wieder werden Zeit- und Kostenpläne gerissen.
Später fertig und teurer als geplant wird vermutlich auch der Neubau des Elisabeth-Selbert-Hauses. Der Büroneubau mit rund 200 Büros entsteht an der einstigen Prachtstraße Unter den Linden – direkt neben dem Grundstück der Polnischen Botschaft. 2018 entschied sich die Jury für ein Gebäude mit sechs oberirdischen Geschossen. Geplant war, das Haus Ende 2024 zu übergeben, um dort Teile der Bundestags-Verwaltung unterzubringen; auch eine parlamentarische Nutzung soll möglich sein. Zudem soll auch die „Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung“ wieder dort unterkommen. Sie hatte bereits Räume im vorherigen Gebäude bezogen, das einst an dieser Stelle stand.
Anfangs waren für das Bauvorhaben rund 28 Mio. Euro im Bundeshaushalt eingestellt. Derzeit stehen für den Abriss des alten Gebäudes aus den 1960er Jahren insgesamt 5 Mio. Euro im Bundeshaushalt. Für den Neubau sind derzeit rund 68 Mio. Euro eingeplant - zusammen also rund 73 Mio. Euro und damit deutlich mehr als zunächst veranschlagt.
Gleichzeitig weist die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten auf BdSt-Anfrage darauf hin, dass sich die Planung derzeit in der Prüfung befände und Kostensteigerungen wegen „marktüblicher Baupreissteigerungen“ „zu erwarten“ seien. Auch „Terminauswirkungen“ seien „absehbar“. Der Neubau wird also später fertig als geplant und vermutlich auch teurer.
Foto: Philipp Behm
Der Bund der Steuerzahler meint
Zugegeben, die Baukosten sind zuletzt stark gestiegen. Wünschenswert wäre es aber, wenn Bauprojekte künftig so kalkuliert würden, dass es nicht immer wieder zu bösen Überraschungen für die Steuerzahler kommt. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sollte nun alles unternehmen, damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.
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Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Wozu brauchen wir weitere Gebäude/Büros. Der gesamte Regierungsapparat gehört schnellstmöglich um 50 % reduziert. Vorraussetzung für Minister: mind. 10 Jahre Berufserfahrung und Lebenshaltungskosten selbst getragen! Mindestens 20 Jahre deutsche Staatsangehörigkeit. Bei Fehlentscheidungen evtl. Pensionsansprüche vollständig streichen. Pensionsansprüche an Renten orientieren! Es kann nicht sein daß ein Regierungsmitglied monatlich eine Pension bezieht, die ein Arbeitnehmer nichteinmal im ganzen jahr erhält. Asyl nur noch gewähren, wenn tatsächlich verfolgt - nicht wie bisher - urlaub in dem Land, wo angeblich das Leben bedroht ist. Es muß auch - wie in anderen Ländern üblich - heißen: die eigenen Bürger zuerst.
Ich widerspreche einem Satz im Prolog . Nein wir brauchen nicht mehr Büros. Die Zahl der Abgeordneten gehört drastisch minimiert, genauso wie die der Mitarbeiter. Wenn man nur mal anhand von Effizienz - Effektivität - Produktivität derer und sämtlicher "Unterzeichner" ausgeht, würde ein Etat von 1000000 genügen. Es ist dramatisch betrachtet eine gewaltige Frechheit, wie hier im Raubritermodus das Geld eingeheimst und verschleudert wird, ebenso für Ex Mitglieder - deren Büros - Angestellte - Karossen - vom Steuerzahler finanziert werden, während bezugsarme Familien tagtäglich um ihre Existenz kämpfen, Rentner Flaschen sammeln und Menschen auf der Straße leben.