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19.10.2022

Nicht helle: Licht-Show vor dem Bundestag

Politische Video- und Lichtshow ist aus der Zeit gefallen

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Was ist passiert?

Bund. Deutschland im Sommer 2022: Der Bundesminister für Wirtschaft und Klima ruft die Deutschen zum Energiesparen auf und liefert bei einer millionenschweren Kampagne so manche Spartipps gleich mit: „Nicht so lange duschen!“, „Beim Kochen Deckel auf den Topf legen!“ und „Nachts den WLAN-Router ausschalten!“

Während diese Tipps der Energiesparkampagne von den Werbetafeln der Republik herabflimmerten, verwandelte sich ein Teil des Berliner Regierungsviertels all­abendlich in eine Lichtspielbühne: Nach Einsetzen der Dunkelheit wurde die Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses – ein Gebäude des Deutschen Bundestags – für eine Film- Licht- und Tonprojektion zur Geschichte des deutschen Parlamentarismus genutzt. Zwischen dem 3. Juli und 3. Oktober liefen täglich 2 je rund halbstündige Vorführungen. Dabei wurden 5 Projektionsflächen zwischen 21 und 300 qm bespielt, weitere Laserprojektoren warfen zusätzlich Motive auf das Gebäude. Über riesige Lautsprecher wurden die Zuschauer beschallt, die das Spektakel von der Freitreppe vor dem Reichstagsgebäude aus bestaunen konnten.

Die Show war Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundestags und sollte „den zahlreichen in- und ausländischen Besucherinnen und Besuchern Berlins das Reichstagsgebäude – jetziger Sitz des Deutschen Bundestages – in verschiedenen Facetten und geschichtlichen Perioden näherbringen und gleichzeitig Bezüge zur deutschen und besonders zur parlamentarischen Geschichte aufzeigen“, so lautete damals die Antwort des Deutschen Bundestags auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler.

Dafür waren Ausgaben von insgesamt 1.160.000 Euro (netto) vorgesehen, wie der Deutsche Bundestag mitteilte. Damit beliefen sich die Kosten der Show je Tag auf rund 12.500 Euro. Gerechnet wurde insgesamt mit 130.000 bis 160.000 Gästen – also zwischen 700 und 860 pro Show; rechnerisch entstanden also Kosten von rund 8 Euro pro Besucher.

In Zeiten der Energiesparappelle ist auch folgender Aspekt interessant: Der erwartete Stromverbrauch für alle diesjährigen Shows sollte sich auf rund 27.000 kWh belaufen – rechnerisch also rund 145 kWh pro 30 Minuten. Das ist in etwa der Verbrauch von 29.000 WLAN-Routern im gleichen Zeitraum – lang genug also, um den Online-Zusammenschnitt der Film- und Lichtprojektion auf YouTube anzusehen, den der Deutsche Bundestag 2020 hat erstellen lassen. Netto-Kosten für das Video damals: 119.000 Euro.

Foto: Philipp Behm

Alternative Investition

Für 1 Mio. Euro könnte das Infomobil des Bundestages rund 100 Tour-Stationen in ganz Deutschland machen und vor Ort über die Arbeit des Deutschen Bundestages informieren.

Der Bund der Steuerzahler meint

Politik und Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Dazu gehört auch, immer wieder für unsere parlamentarische Demokratie zu werben.

In Anbetracht von Rekordschulden des Bundes und von Energiesparappellen der Politik an die Bürger wirkt jedoch nicht nur der XXL-Bundestag aus der Zeit gefallen, sondern auch Film- und Lichtshows auf Kosten der Steuerzahler.

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