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  • Rheinland-Pfalz
  • Richtig skurril!
17.10.2023

Nicht alles, was auf dem Rhein glänzt, ist Nibelungengold

Mehr als 100.000 Euro für Nibelungen-Kunst, welche die Schifffahrt zu stark blendet

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Was ist passiert?

Worms (RP). Die Nibelungensage gehört zu Worms wie der Dom zu Mainz oder das Deutsche Eck zu Koblenz. Daher ist es an sich nicht verwunderlich, wenn die hiesige Politik das Erbe der Stadt prominent präsentieren will. So wurde die Idee eines wahrhaft leuchtenden Kunstprojektes geboren: das „Eindutzend“.

Mitte 2022 ist die Installation in Betrieb gegangen. Sie befindet sich unterhalb der Nibelungenbrücke und soll das Glitzern des versenkten Nibelungenschatzes aus der Sage widerspiegeln – zwölf Leiterwagen voller Gold und Steine. Stündlich erscheint ein neuer Strahl in grüngelbem Licht, das von Beamern erzeugt wird und sich auf der Wasseroberfläche abzeichnet. Als akustische Untermalung dient ein künstlich generiertes „Klatschen“ aus einem Lautsprecher am Rheinufer, welches das Versenken einer schweren Truhe im Wasser darstellen soll. „Die Installation soll das auratische Element des mythischen Schatzes mit Licht- und Klanginstallation in Szene setzen“, wie die Stadtverwaltung dem Bund der Steuerzahler orakelhaft mitteilte. Gekostet hat das Projekt bislang mehr als 100.000 Euro.

Doch schon nach wenigen Monaten verfügte das Wasser- und Schifffahrtsamt, dass die Installation abgeschaltet wird. Offenbar hatte die Stadt übersehen oder unterschätzt, dass die an Worms vorbeiziehenden Rheinschiffer je nach Wasserstand von den mythischen Lichtstrahlen geblendet werden könnten.

Nach technischen Änderungen konnte die Lichtinstallation Anfang 2023 wieder leuchten, nur um dann erneut – wieder auf Weisung des Wasser- und Schifffahrtsamts – wegen der Blendwirkung abgeschaltet zu werden. Bis Sommer 2023 sollte eine dauerhafte Lösung für das Problem gefunden werden, aber daraus wurde bis Redaktionsschluss nichts. Nun ist der Herbst angepeilt worden. Ob es dieses Mal besser klappt, bleibt abzuwarten. Ebenso, welche Zusatzkosten dies verursachen wird.

Foto: Dennis Dirigo

Der Bund der Steuerzahler meint

Der Nibelungenschatz wurde im Rhein versenkt – mit einer skurrilen Kunstinstallation, die bislang mehr Probleme schafft als Freude verursacht, eifert Worms den Nibelungen auf seltsame Weise nach. Wie viel Steuergeld wird letztlich in den Rhein geworfen? Hoffentlich keine zwölf Leiterwagen voll.

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Autor des Artikels

René Quante

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Bemerkungen :

  • user
    Thomas Münker 24/10/2023 um 15:46
    Liebe BdStler Die Pflicht, Kunst und Kultur sowie auch die breite Teilhabe daran zu fördern, ist in Art. 40 der Landesverf. RLP festgeschrieben. Kunst im öffentlichen Raum ist wichtig und richtig. Dass Kunst, insbesondere eine Installationskunst, bisweilen teuer ist, ist eine Binsenweisheit. Die Kosten für „Das Eindutzend“ scheinen mir im Vergleich zu anderen öffentlichen Installationen eher moderat zu sein. Dass nicht jede Kunst jedem gefällt, ist ebenfalls eine Binsenweisheit. Auch die Aufgeschlossenheit von Behörden, wie z.B. dem Wasser- und Schifffahrtsamt, gegenüber derartigen Installationen im öffentlichen Raum wird allgemein als … ausbaufähig bewertet. Ich frage mich, was wohl häufiger blendet oder stört: Eine Brücke, mit solch einer künstlerischen Lichtinstallation, die vergleichsweise schnell passiert ist, oder die Vielzahl von Lichtern und (Auto-)Scheinwerfern, die ansonsten dem Schiffsverkehr am Ufer und auf Brücken begegnen. Wer hat denn hier nun die unnötigen Kosten verursacht? Die eifrigen Kunstbeflissenen, die empfindsamen Rheinschiffer oder die risikofürchtigen Beamten des Schifffahrtamtes? Wenn ich weiß, dass mich bald etwas blenden könnte, lege ich mir als Autofahrer schon einmal die Sonnenbrille parat. Das ist billig und probat.