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19.10.2022

Neue Pläne für neue Feuerwache in Wegberg

Kurz vor dem ersten Spatenstich wurden die abgesegneten Baupläne verworfen

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Was ist passiert?

Wegberg (NRW). Wegberg bekommt eine neue Feuerwache, die bei der ersten Kostenschätzung 2014 bei 6,47 Mio. Euro lag. Die erste Kostenanalyse startete bei 9 Mio. Euro. Doch schon früh gab es Stimmen, dass die neue Wache zu teuer und überdimensioniert für die 28.000-Einwohner-Stadt sei. Zudem befindet Wegberg sich seit 2015 im Haushaltssicherungskonzept und müsste sparen.

„Ein Neubau der Feuerwache war alternativlos“, so die Stadt auf Anfrage des BdSt, „die alte Feuerwache erfüllt in keiner Weise die aktuellen gesetzlichen Rahmen- und Arbeitsbedingungen, die der Brandschutzbedarfsplan und die arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften festlegen. Eine Sanierung der bestehenden Feuerwache ist nicht möglich“.

Das neue multifunktionale Gebäude soll vieles vereinen: Einsatzzentrale, Fahrzeughalle, Einsatzmittellager, Waschhalle für die Fahrzeuge, Kfz-Werkstatt, Atemschutz-Werkstatt, Besprechungsraum, Fitnessraum, Unterrichtsraum, Schlafräume und Umkleidebereiche. Die neue Wache soll außerdem mit einer Fassade aus karbonisiertem Holz gestaltet werden, sodass sie nicht alle paar Jahre neu angestrichen werden muss.

Im Mai 2021 wollte man mit dem Bauprojekt beginnen, doch Ende März wurde eine Sondersitzung des Bauausschusses einberufen: Die Christdemokraten stellten einen Antrag, die Planung der Feuerwache in Hinblick auf neue Fördermöglichkeiten zu überprüfen. Die CDU erhoffte sich einen Zuschuss in Höhe von 763.350 Euro durch die neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Die Verwaltung zeigte sich wenig begeistert und sprach sich für die Fortsetzung des bisher eingeschlagenen Weges aus. Auch Bürgermeister Michael Stock (SPD) wies darauf hin, dass die aktuelle Planung für den Neubau abgeschlossen, durchkalkuliert und ausschreibungsbereit sei: „Eine Umstellung der Planung bringt Risiken und Chancen mit sich.“ Die Entscheidung zum weiteren Vorgehen musste letztlich der Ausschuss treffen – und der entschied sich für die Planungsänderung.

Kurze Zeit später verteuerte sich der Bau um weitere 860.000 Euro, also auf 9,96 Mio. Euro. Grund für die Erhöhung waren die Anpassungen in der Ausführungsplanung. Diese Änderungen waren durch den neuen Förderantrag notwendig geworden.

Die CDU Wegberg, die den Förderantrag ins Rollen gebracht hatte, meinte: „Die dargestellten Kostensteigerungen resultieren vollständig aus Planungsfehlern und Fehlkalkulationen des Planungsbüros.“ Ende August flatterte die Zusage für den Zuschuss über 876.850 Euro ins Haus. Die Neuplanung würde nun nur noch 160.000 Euro kosten, hieß es. Doch seit Anfang 2022 stehen 12,4 Mio. Euro für den Bau im Raum – dabei hatte man sich Mitte 2021 für einen Kostendeckel von 9,6 Mio. Euro entschieden.

Der Grund für diese Kostensteigerung sind laut Verantwortlichen die „extrem dynamische und praktisch unberechenbare Preis- und Kostenentwicklung im Baubereich“, gestiegene Materialpreise durch Rohstoffknappheit als auch Lieferengpässe aufgrund der starken Baukonjunktur.

Als weitere Gründe nennt die Stadt sogar die einwöchige Blockade des Suez-Kanals mit daraus resultierenden Engpässen bei Transport und Material, generell gestiegene Energiekosten, Facharbeitermangel und die „andauernden Folgen der Corona-Pandemie“. Die fehlenden 3 Mio. Euro will man ebenfalls über Fördermittel hereinholen.

Foto: Janine Bergendahl

Der Bund der Steuerzahler meint

Die Änderung eines einmal gefassten Beschlusses und fertiggestellten Bauplans ist sehr kritisch zu sehen, denn neue Pläne plus die damit verbundene Verschiebung des Baubeginns führen – so zeigt die Erfahrung – fast zwangsläufig zu einer Kostensteigerung.

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Autor des Artikels

Janine Bergendahl

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