Newsletter

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Diese Hinweise zum Datenschutz finden Sie in unseren Datenschutzrichtlinien. Diesen stimme ich zu.

Die mit einem * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder


Besuchen Sie uns

News Bild 1199
  • Baden-Württemberg
  • Teure Fehler
20.10.2022

Millionen Euro werden kaum genutzt

Beatmungsgeräte weitestgehend nicht gebraucht

Scrollenaccordion-icon

Aktuelle Entwicklung

Baden-Württemberg. Mittlerweile wurde bekannt, dass ein Teil der vom baden-württembergischen Sozialministerium aus China importierten Beatmungsgeräte vom Typ VG-70 in die Ukraine verschickt wurde. Das zeigt, dass die Geräte in den Kliniken Baden-Württembergs scheinbar auch weiterhin weitestgehend nicht benötigt werden. Aber so haben die teuer angeschafften Geräte jetzt am Ende immerhin doch noch einen Nutzen.

Was ist passiert?

Baden-Württemberg. Das Sozialministerium hatte gleich zu Beginn der Coronapandemie als Notreserve 1.000 Beatmungsgeräte vom TypVG 70 aus Fernost für insgesamt 37,7 Mio. Euro beschafft. Begründet wurde dies in erster Linie mit der Geräteknappheit auf dem Weltmarkt und mit der schwer zu beziffernden Anzahl an Corona-Intensivpatienten.

Willkommen waren diese Beatmungsgeräte jedoch in den Kliniken von Beginn an nicht: Beim Großteil der Ärzte kam der Kauf der Beatmungsgeräte alles andere als gut an. Der allgemeine Tenor: ordentlich gemeint, aber völlig am Bedarf vorbei. So wird vor allem kritisiert, dass das Land im Vorfeld nicht bei den Kliniken angefragt hatte, ob sie überhaupt Bedarf an weiteren Beatmungsgeräten hatten.

Schnell war nämlich nach der Übergabe der Beatmungsgeräte, die an insgesamt 134 baden-württembergische Kliniken geliefert wurden, klar, dass die Geräte kaum zum Einsatz kommen würden.

Von der Universitätsklinik in Tübingen über die Kreiskliniken in Reutlingen bis zur Uniklinik in Ulm machten die Ärzte deutlich, dass die teuer angeschafften Geräte damit nur in Kellern und Lagern herumstehen würden.

Eine Antwort auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg im April 2022 an das Sozialministerium zeigt: Auch das Ministerium wusste lediglich von 53 eingesetzten VG70-Geräten – von insgesamt 1.000 bestellten. Das ist eine Quote von 5,3 %!

Nicht nur aus Sicht der Ärzte, sondern auch aus Sicht der Steuerzahler ist außerdem ärgerlich, dass die ungenutzten Beatmungsgeräte auch noch 2 Jahre lang gewartet werden müssen. So fallen nochmals Kosten in Höhe von jährlich 675 Euro pro Gerät an – Kosten, die ebenfalls das Land zu tragen hat.

Foto: Horst Haas

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Bei allem Verständnis für das Handeln des Sozialministeriums in unsicheren Zeiten zu Beginn der Corona-Pandemie hätte aufgrund der hohen Investitionssumme im Vorfeld ein Austausch zwischen Land und Kliniken über den Bedarf an Beatmungsgeräten stattfinden müssen. Wäre dies geschehen, hätte die Ausgabe von vielen Millionen Euro Anschaffungskosten und abertausend Euro an Wartungskosten verhindert werden können.

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

Daniel Bilaniuk

Spenden Sie für unsere Arbeit!

Als gemeinnützige Organisation sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen um Steuergeldverschwendungen wie diese aufzudecken. Unterstützen Sie uns mit einer kleinen Spende damit wir weiterhin Steuergeldverschwendung aufdecken können.

Sag uns deine Meinung

Teil uns mit, was du
denkst!

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Akzeptieren der Bedingungen ist erforderlich!

bitte bestätigen

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert