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  • Berlin
  • Brücken, Straßen und Verkehr
17.10.2023

Kreuzberger Fahrradtresen

„Innovation“ ohne Bierausschank

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Was ist passiert?

Berlin. Radfahren macht durstig, besonders, wenn man durch den Kreuzberger Berufsverkehr pest. Freunde des gepflegten Pedalierens finden daher seit Ende Oktober 2022 unweit der U-Bahnstation Görlitzer Bahnhof einen Fahrradtresen. Der feuerwehrrote Tresen bietet dabei 3 Pedalrittern Platz, Aussparungen für das Vorderrad erlauben ein bequemes Einparken. Auch die Füße konnten auf eigens vorgesehenen Fußrasten abgestellt werden. Konnten – denn diese wurden kurzfristig wieder abgebaut. Wer auf ein „kühles Blondes“ hofft, wird allerdings enttäuscht.

Der Bund der Steuerzahler fragte beim zuständigen Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg nach, was dieser Spaß gekostet hat. Nach Angaben der Verwaltung beliefen sich die Kosten für den Fahrradtresen inklusive Planung, Fundament und Einbau auf 8.300 Euro. Weitere Fahrradtresen seien durch das Bezirksamt nicht geplant. Nachdem kürzlich die Erprobungsphase abgeschlossen worden sei, solle das Element nun dauerhaft in einen Sitztresen umgewandelt werden.

Erkundigt hatte sich der Bund der Steuerzahler auch nach dem Handlungsbedarf, nach den Zielen und danach, ob die gewählte Maßnahme dafür die richtige sei, denn das sind die Kriterien, die im Rahmen einer nach der Haushaltsordnung vorgeschriebenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung betrachtet werden müssen. Wirtschaftlichkeit bedeutet in diesem Sinne übrigens nicht Profit, sondern meint: „Wo drückt der Zeh und was ist die günstigste Therapie dagegen?“.

Die Antwort des Bezirksamts lieferte dazu allerdings wenig Erhellendes: Es handle sich bei dem Fahrradtresen um die Erprobung eines innovativen Elements bei der Gestaltung von Grünanlagen und sei im Kontext der umfassenden Neugestaltung der Grünanlage Skalitzer Straße zu betrachten. Die Neuplanung und der Neubau des Parks seien in seiner Gesamtheit nach den Maßgaben der Wirtschaftlichkeit durchgeführt worden.

Für den Bund der Steuerzahler zeigt diese Antwort ein altbewährtes Muster der Verwaltung, bei dem bei größeren Maßnahmen einzelne – fragwürdige – Ausgaben nicht mehr auf den Prüfstand der Wirtschaftlichkeit gestellt werden.

Foto: Alexander Kraus

Alternative Investition

Alternativ hätten fast 80 Meter Radweg mit einer Grünbeschichtung versehen werden können.

Der Bund der Steuerzahler meint

Der Bau eines solchen Tresens – ob als Fahrrad- oder als Sitztresen – ist bei Weitem keine drängende Notwendigkeit in Berlin. Und welchen Nutzen der Fahrradtresen haben sollte, bleibt ebenfalls im Unklaren. 8.300 Euro nur für die „Erprobung eines innovativen Elements“ sind dann ganz schön viel Steuergeld.

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Autor des Artikels

Alexander Kraus

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