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  • Berlin
  • Kostenexplosion
17.10.2023

Kostenexplosion im Hallenbad

Die Sanierung des Paracelsus-Bads wird teurer und dauert länger

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Was ist passiert?

Berlin. Das von den Reinickendorfern liebevoll „Para“ genannte Paracelsus-Bad an der Roedernallee wird seit Sommer 2019 von den landeseigenen Berliner Bäder-Betrieben grundlegend saniert. Dach und Fassade werden instandgesetzt und energetisch ertüchtigt. Das Gebäude wird im Inneren weitgehend entkernt, um die gesamte technische Ausstattung des Gebäudes zu erneuern. Dazu gehören die Heizungs- und Lüftungsanlagen, die elektrischen Installationen sowie Abdichtungen und Fliesenbelege. Die Sanitärbereiche, Umkleiden und Sauna-Anlagen werden umfassend instandgesetzt und modernisiert. Zwischenzeitlich gab es auch Überlegungen, den Außenbereich zusätzlich mit einem Wasserspielbecken und Spraypark aufzuwerten. Weiterhin muss – sehr aufwendig – ein zusätzlicher Rettungsweg denkmalgerecht geschaffen werden.

Noch im Februar 2019 hatte der Senat für die Sanierung als voraussichtliche Gesamtkosten – nur 4 Monate vor Baubeginn! – 8 Mio. Euro angegeben. Die Sanierung sollte nur 2 Jahre dauern. Im August 2021 war die vorgesehene Investitionssumme bereits auf 17,4 Mio. Euro geklettert. Im März 2023 korrigierte der Berliner Senat die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen nochmals auf knapp 23,3 Mio. Euro. Auch das noch: Die Verwaltung rechnet inzwischen mit einer Wiedereröffnung erst 2024.

Die Terminverschiebungen erklärte der Senat mit Verzögerungen bei der Abstimmung mit dem Denkmalschutz, mit nicht absehbaren Betonsanierungsarbeiten und mit Corona-Effekten. Die Kostensteigerungen führt er darauf zurück, dass aus der Zeit der Entstehung nur wenige verwertbare Bestandsplanungen vorgelegen hätten und während der Planungsphase im laufenden Schwimmbadbetrieb „aufwendige Erkundungen“ des Bauwerks nicht möglich gewesen seien. Im Zuge der Sanierungsarbeiten seien dann wiederholt „Feststellungen“ gemacht worden, die zu einer Erhöhung der ursprünglich geplanten Kosten geführt hätten. Auch denkmalrechtliche Vorgaben, allgemeine Kapazitätsprobleme auf dem Baumarkt und rasant steigende Rohstoffpreise hätten erhebliche Zusatzkosten verursacht. Zudem hätten sich „nicht alle getroffenen Annahmen aus der Planung“ bestätigt.

Unser Fazit: Den Verantwortlichen hätte durchaus bewusst gewesen sein können, dass es sich um den ersten Hallenbad-Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg handelt. Immerhin war es das Hochbauamt des Bezirks Reinickendorf, das das Paracelsus-Bad bereits in den Jahren 1957 bis 1960 errichtet hatte. Die angeführten erheblichen Verzögerungen bei der Abstimmung mit der Denkmalbehörde sind hausgemachte Probleme der Berliner Verwaltung. Zudem befürchtet der Bund der Steuerzahler, dass die Überlegungen zu dem Bau eines Außenbeckens zu weiteren Kostensteigerungen führen könnten.

Foto: Alexander Kraus

Der Bund der Steuerzahler meint

Den von den Berliner Bäder-Betrieben für die gesamte Berliner Bäderlandschaft angegebenen Sanierungsbedarf von 400 Mio. Euro sollte man angesichts der Kostenexplosion beim „Para“ lieber mit Vorsicht genießen.

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Autor des Artikels

Alexander Kraus

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