
Köln gerät unter die Reeder
Tochterunternehmen der Stadt Köln kauft südafrikanische Binnenschifffahrtsflotte
Was ist passiert?
Köln (NW). Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) gehört als Tochterunternehmen zu 54,5 Prozent der Stadtwerke Köln GmbH, zu 39,2 Prozent der Stadt Köln und zu 6,3 Prozent dem Rhein-Erft-Kreis. Die HGK hat sich seit dem 31. Juli 2020 mit dem 176 Mio. Euro teuren Kauf der südafrikanischen „Imperial Binnenschifffahrtslinie“ zum wohl größten europäischen Binnenschifffahrtsunternehmen gemausert. Während die HGK diesen Kaufpreis bestätigt hat, mauert die Stadt Köln auf Anfrage des Steuerzahlerbunds nach konkreten Zahlen. Auch die Frage nach einer Einschätzung des mit dem Kauf verbundenen Risikos wollte die Stadt nicht beantworten.
Der Bund der Steuerzahler sieht mit Sorge, dass die Stadt Köln versucht, am ganz großen Rad zu drehen. Durch unterschiedliche Risiken kann dieser Kauf für die mit rund 5 Mrd. Euro verschuldete Stadt noch richtig teuer werden – dann zum Beispiel, wenn wieder, wie in den vergangenen beiden Jahren, das Niedrigwasser auf dem Rhein und den meisten Flüssen in Deutschland zu erheblichen Einschränkungen im Schiffsverkehr führt. Glaubt man den Prognosen, wird dieses durch Trockenheit auftretende Phänomen nämlich noch häufiger auftreten. Offen ist auch die Frage, welchen Einfluss der Strukturwandel im Rheinischen Revier und die damit verbundenen Veränderungen der Warenströme auf die Logistik haben wird. Für die Steuerzahler ist zu hoffen, dass die Geschäfte dauerhaft gut laufen.
Foto: Jens Ammann
Der Bund der Steuerzahler meint
Die Stadt Köln geht mit dem Kauf ein nur schwer beherrschbares wirtschaftliches Risiko ein. Damit verbunden besteht die Gefahr, dass die Risikoabwägung – mit dem Geld der Steuerzahler im Rücken – wieder einmal anders als bei Privaten ausfällt, die selbst für Risiken geradestehen müssen. Und es stellt sich die Frage, ob Güterlogistik wirklich eine Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge ist.
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