Newsletter

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Diese Hinweise zum Datenschutz finden Sie in unseren Datenschutzrichtlinien. Diesen stimme ich zu.

Die mit einem * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder


Besuchen Sie uns

News Bild 1927
  • Baden-Württemberg
  • Kostenexplosion
09.10.2024

Klotzen statt Kleckern für die EURO

Bei Stadionumbau und Fan-Zonen saß das Steuergeld locker

Scrollenaccordion-icon

Was ist passiert?

Stuttgart (BW). Weniger als 70 Mio. Euro betrug die ursprüngliche Kostenkalkulation bei der Stuttgarter MHP-Arena für die wegen der Fußball-EM 2024 notwendigen Umbaumaßnahmen im Bereich der Haupttribüne. Doch schon im Vergabezeitraum der Generalunternehmerleistung – nur ein Generalunternehmer hatte ein Angebot abgegeben – stieg dieser Betrag deutlich an. So wurde der Gemeinderat im Februar 2022 hinter verschlossenen Türen aufgefordert, den neuen Kosten in Höhe von 97 Mio. Euro zuzustimmen.

Das Ende der Fahnenstange war damit aber noch lange nicht erreicht: Ende Oktober 2023 gewährte der Stuttgarter Gemeinderat einen Nachschlag von 22,5 Mio. Euro für den Umbau der Haupttribüne. Der Grund dafür waren gestiegene Kosten wegen Mehrarbeiten durch „die unerwartet vorgefundene problematische Bestandssituation bei den Fundamenten“, wie es in einer Gemeinderatsdrucksache heißt. Doch auch damit war die Explosion der Umbaukosten noch nicht zu Ende: Anfang Februar 2024 beschloss der Gemeinderat weitere 20 Mio. Euro Nachschlag für diese Mehrarbeiten.

Handeln musste der Gemeinderat dabei mit der sprichwörtlichen Pistole auf der Brust, weil der Generalunternehmer mit einem Baustopp drohte. Die Stuttgarter Stadträte hatten innerhalb von nur zwei Tagen dem erneuten Millionennachschlag zuzustimmen: „Um die Durchführung der EM [fünf Spiele fanden in Stuttgart statt; die Red.] nicht zu gefährden, bestand akuter Handlungsbedarf“, hieß es dazu aus dem Stuttgarter Rathaus auf Anfrage des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg. Damit beliefen sich die Kosten für den Tribünenumbau mittlerweile auf 140 Mio. Euro! 61 Mio. Euro davon sollte der VfB Stuttgart – Pächter und Hauptnutzer – tragen, rd. 80 Mio. Euro bleiben an der Stadt hängen.

Locker saß das Steuergeld in Stuttgart indes nicht nur bei der Ertüchtigung der MHP-Arena. Auch bei den Investitionen rund um seine fünf EM-Spiele war die Stadt im deutschlandweiten Vergleich finanziell ganz vorn mit dabei. So ließ man sich gleich vier Fan-Zonen mit allem Drum und Dran 38,4 Mio. Euro brutto kosten. Das ist rd. sechs Mal so viel, wie die Verwaltung bei der Bewerbung als Ausrichterstadt 2017 laut Stuttgarter Nachrichten als grobe Richtlinie ausgab. Zum Vergleich: In den Ausrichterstädten Köln und Leipzig beliefen sich die investierten Gelder laut einer Auswertung der Stuttgarter Nachrichten mit 17 bzw. 15 Mio. Euro. auf weniger als die Hälfte als in Stuttgart.

Foto: Daniel Bilaniuk

Der Bund der Steuerzahler meint

Rund um die Fußball-EM saß das Steuergeld in Stuttgart äußerst locker. So winkte der Gemeinderat beim Stadionumbau mehrfach kurzfristig millionenschwere Nachbesserungen durch. Auch für die Fan-Zonen gaben andere Städte weniger als die Hälfte aus, als Stuttgart es tat.

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

Daniel Bilaniuk

Spenden Sie für unsere Arbeit!

Als gemeinnützige Organisation sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen um Steuergeldverschwendungen wie diese aufzudecken. Unterstützen Sie uns mit einer kleinen Spende damit wir weiterhin Steuergeldverschwendung aufdecken können.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Akzeptieren der Bedingungen ist erforderlich!

bitte bestätigen

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der Erste, der kommentiert