
„Kleine Wildnis“ wird zum großen Flop
Neuer Park soll gleich wieder umgestaltet werden
Was ist passiert?
Hamburg(HH). Nachdem im Spätsommer 2018 eine parkähnliche Fläche, die einst Teil einer Gärtnerei war, für circa 660.000 Euro aufwendig hergerichtet worden war, verlangen Altonas Bezirkspolitiker nun eine erneute Umgestaltung. Die ursprüngliche Gestaltung der Anlage wird als Fehlinvestition, Unfug und sogar als „totaler Mist“ bezeichnet. Die Anlage wird in der Gegend inoffiziell „Kleine Wildnis“ genannt – und das aus gutem Grund: Der kleine Park wird nur sporadisch gepflegt.
Rückblick: Nach langer Planungsphase mit großer Bürgerbeteiligung und einem aufwendigen Umbau hatte sich der Mini-Park in neuer Aufmachung gezeigt. Neue Wege waren in der Grünzone angelegt worden und Böschungen befestigt. Als besondere Attraktion wurden grüne, futuristisch gestaltete Möbelgruppen präsentiert. Daneben schlängeln sich aus toten Ästen gebildete sogenannte Benjeshecken durchs Unterholz. Die Kosten für 1.100 m dieser Totholzhecken belaufen sich laut zuständiger Behörde auf 28.180 Euro.
Inzwischen ist von der anfänglichen Zustimmung nichts geblieben. Die Möbel werden so gut wie nie genutzt und von vielen auch gar nicht richtig wahrgenommen. Die Kunststoffobjekte – immerhin 21.100 Euro teuer – wurden zudem in so großem Abstand zueinander aufgestellt, dass man sie gar nicht sinnvoll nutzen kann. Außerdem sind sie unbequem, und auf den Tischen sammelt sich das Regenwasser.
Auch eine Grundidee der Gestaltung erwies sich nach der Umsetzung als problematisch: Von Anfang an gehörte es zum Konzept, die Grünanlage so natürlich wie möglich zu belassen. Überall wuchert es nun also. Die kleinen und unübersichtlichen Wege sind zwar mit Schottersteinen belegt, wirken aber eher wie Trampelpfade. Und da sich gleich in der Nähe ein befestigter Weg befindet, werden sie auch kaum genutzt.
Altonas Bezirkspolitiker wollen nun reagieren und ihren schlimmen Fehler mit noch mehr Steuergeld korrigieren: In einem entsprechenden Antrag wird das Bezirksamt aufgefordert, „Ausstattungsalternativen für die beschädigte Möblierung vorzustellen“. Einige Politiker in der Bezirksversammlung, die einst für die Umgestaltung gestimmt haben, lehnen diese jetzt vehement ab: „Uns wurden damals Computeranimationen vom Bezirksamt gezeigt, auf denen das alles ganz prima aussah.“
Foto: Sascha Mummenhoff

Der Bund der Steuerzahler meint
Was am Computer wunderschön aussieht, kann in der Realität schnell schiefgehen. Die Verantwortlichen hätten sich besser vor Ort ein Bild machen sollen. So aber bleibt der Eindruck, dass die Politik hier ein Prestigeobjekt schaffen wollte und dabei nicht auf Funktionalität und Akzeptanz geachtet hat. Wenn das Konzept von vornherein vorsah, dass der kleine Park sich selbst überlassen wird, hätte man das auch für wenig Geld haben können.
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