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  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Brücken, Straßen und Verkehr
09.10.2024

Kein Raum für Begegnungen - Bürgerplatz sorgt für Irritationen

Vom Parkplatz zum „Bürgerplatz“ – Eine überflüssige und 1,2 Mio. Euro teure neue Platzgestaltung fürs bessere Image

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Was ist passiert?

Schwerin (MV): Über drei Jahrzehnte befand sich auf der Rückseite der Staatskanzlei in der Landeshauptstadt Schwerin eine betonierte Parkfläche. Vielleicht nicht unbedingt schön, aber immerhin funktional. Als Teil des sogenannten Residenzensembles gehört das Kollegiengebäude, in dem sich die Staatskanzlei befindet, seit kurzem zum Weltkulturerbe. Und schon reichte zur notwendigen Sanierung der Fläche offenbar keine einfache Instandsetzung mehr aus. Vielmehr bedurfte es nun einer „gestalterischen Aufwertung der desolaten Freifläche, um diese wieder einer stadträumlichen Funktion und repräsentativen Wirkung zuzuführen“ – so heißt es in der Objektbeschreibung beim Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt. Oder anders: Ein einfacher Parkplatz war der Landesregierung nicht schick genug. Für Gesamtkosten in Höhe von 1,2 Mio. Euro entstand stattdessen auf einem Plateau ein „Bürgerplatz“, der Raum für Begegnungen schaffen soll und deshalb auch barrierefrei zu erreichen ist. Das Ensemble aus hellem Beton und Schotter, in dessen Mitte sich die Skulptur „Reigen“ – ebenfalls aus Beton – erhebt, lassen Anlieger aber auch Mitarbeitende der Verwaltung ratlos zurück. So hagelt es aus der von Sparmaßnahmen gebeutelten Verwaltung deutliche Kritik, wie interne Chats, die dem BdSt zur Ansicht vorlagen, belegen. Auch die Bekanntmachung des Staatlichen Amtes für Bau- und Liegenschaften lässt darauf schließen. Dort steht: „Mit der Umgestaltung des Areals an der Graf-Schack-Allee wurde eine intensive und sehr kontroverse Auseinandersetzung in der Landesverwaltung und der Stadt Schwerin angestoßen. Vielen Dank für die zahlreichen, auch sehr kritischen Beiträge.“ Doch nicht nur das: So lädt die Lage des Platzes, an einer vielbefahrenen Hauptstraße, gleich neben dem weitläufigen Schlossgarten, nicht zum Verweilen ein. Ob damit der Zweck des Platzes, Raum für Begegnungen zu schaffen, erfüllt werden kann?
Rätsel geben auch die insgesamt 14 (!) Poller auf, die am Anfang und am Ende des an dieser Seite etwa 20 Meter in der Länge messenden Platzes stehen. Hierzu sei man nach Sicherheitsvorgaben des Landeskriminalamtes verpflichtet gewesen, heißt es aus dem, für den Bau zuständigen Finanzministerium. Weshalb es trotz der höher gelegenen Betonfläche und einem nicht mehr vorhandenen Parkplatz nun plötzlich dieser Poller-Anlage bedurfte und man das verbliebene Stück Straße, welches ohne Parkplatz wirklich niemand mehr braucht, nicht einfach mit verbaut hat, bleibt indes unklar.  Zurück bleibt der fade Beigeschmack einer völlig überflüssigen Flächengestaltung allein zu zweifelhaften repräsentativen Zwecken.

Foto: Michaela Skott

Der Bund der Steuerzahler meint

Es scheint, als hätte die Landesregierung jedes Maß für Mitte verloren. Über diese Platzgestaltung lacht nicht nur die Stadt, selbst die Mitarbeitenden in der Verwaltung zeigen sich entsetzt. Wie wäre es, wenn man Kritik auch einmal beherzigt und sie nicht immer nur zur Kenntnis nimmt?

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Autor des Artikels

Michaela Skott

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Bemerkungen :

  • user
    Gitti Köpke 09/10/2024 um 21:38

    Gerade eben Kommentar an M. Spott geschrieben. So viel Geld! Für diesen unnützen Platz, verstehe ich nicht. Selbst Mitarbeiter finden diesen nicht gut.