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  • Hamburg
  • Teure Imagepflege
17.10.2023

HVV im Postkartenrausch

Das hätte sich der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sparen können: 215.669 Euro für Postkarten, die niemandem weiterhalfen.

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Was ist passiert?

Hamburg. Es war vielleicht die PR-Maßnahme aller öffentlichen Verkehrsbetriebe in Deutschland: 52 Mio. Mal wurde das 9-Euro-Ticket verkauft, so der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. Mit dem Ticket konnten Bürgerinnen und Bürger in den Monaten Juni, Juli und August 2022 für nur 9 Euro monatlich alle Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Auch in Hamburg erfreute sich das Ticket großer Beliebtheit.

Laut Hamburger Verkehrsverbund (HVV) wurden 3,5 Mio. Tickets verkauft. Dazu kommen noch die 680.000 HVV-Abonnenten, die ebenfalls nur 9 Euro pro Monat zahlten.

Doch wie sollte es nach dieser einzigartigen PR-Aktion, die den Steuerzahler 2,5 Mrd. Euro gekostet hat, weitergehen?

Da hatte der HVV zumindest bei seinen Abonnenten eine einzigartig überflüssige Idee: Gleich zweimal informierte er die Abonnenten per Postkarte darüber, dass sie abwarten müssen. Dabei wäre es schön gewesen, wenn sich der HVV bei dieser Aktion an seinen eigenen Rat auf der Postkarte gehalten hätte: „Sie brauchen sich momentan um nichts zu kümmern“ – denn es war schon sehr frühzeitig bundesweit kommuniziert worden, dass Abonnements automatisch in das Nachfolgemodell umgewandelt werden.

Die „Wir sind dran“-Postkarte (Auflage 275.747) kostete 110.462 Euro und die „Bald geht es los“-Postkarte (Auflage 208.692) 105.207 Euro. Unterm Strich entstanden also Gesamtkosten inklusive Porto in Höhe von 215.669 Euro.

PS: Beim HVV handelt es sich nicht um ein privates Beförderungsunternehmen, sondern der HVV ist im Besitz der Länder und Kommunen im HVV-Gebiet. Mit 84,5 Prozent gehört die große Mehrheit der Freien und Hansestadt Hamburg, das Land Schleswig-Holstein besitzt 3 Prozent, Niedersachsen 2 Prozent. Die übrigen 10,5 Prozent an der HVV GmbH sind im Eigentum von Landkreisen im Hamburger Umland.

Bild: Sacha Mummenhoff

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Diese Postkartenaktion ist Verschwendung pur. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) informierte Abonnenten per Postkarte darüber, einfach abzuwarten. Dabei musste sich gerade diese Zielgruppe beim Ticket um nichts kümmern. Es bleibt zu hoffen, dass Hamburg nächstes Mal für seine Abonnenten die Mittel sinnvoller ausgibt als für Postkarten mit mindestens zweifelhaftem Nutzen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der HVV im Jahr 2022 laut eigenen Angaben 3 Mio. Euro für PR-Maßnahmen ausgegeben hat, 2021 waren es noch 2,9 Mio. Euro. Grundsätzlich wäre es wohl eher im Sinne der HVV-Kunden, wenn mehr Geld in Personal und Infrastruktur investiert werden würde als in sinnlose Werbung.

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Autor des Artikels

Sascha Mummenhoff

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