Hohe Kosten für den Neubau des Vorklinikums an der Universität Regensburg
Kostenexplosion beim Neubau des Vorklinikums an der Universität Regensburg
Was ist passiert?
Regensburg/München. Auf dem bisherigen „Biologie-Areal“ der Universität Regensburg wurde der Altbau abgerissen. Dort wird ein Vorklinikum entstehen, in dem auf mehr als 10.000 Quadratmetern angehende Mediziner unter anderem in Anatomie, Physiologie und Biochemie unterrichtet werden sollen. Dabei ging man vor 6 Jahren noch von einem Kostenvolumen von 114 Mio. Euro aus. Der Neubau sollte 2024 fertiggestellt sein. Wegen jahrelanger Verzögerung des Rückbaus des alten, sehr großen Biologiegebäudes, einer umfangreichen Schadstoffentsorgung, unvorhersehbaren Erschwernissen und Massenmehrungen war der Zeitplan nicht mehr einzuhalten. Das Jahr 2025 wird nun als Fertigstellungstermin anvisiert.
Auch musste wegen Baupreissteigerungen im Juli 2020 vom Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags ein Nachtrag zur Baumaßnahme in Höhe von 17 Mio. Euro genehmigt werden. Die Kosten für das Projekt „Vorklinikum“ waren somit bei 131 Mio. Euro angelangt. Doch damit hat es leider nicht sein Bewenden. Im März 2023 musste der Haushaltsauschuss des Bayerischen Landtags weitere 53 Mio. Euro genehmigen. Ursächlich hierfür sind „konjunkturbedingte Preissteigerungen“, aber auch „baulich bedingte Massen- und Ausführungsänderungen aufgrund von unvorhersehbaren Erschwernissen bei den bereits seit 2018 laufenden Abbrucharbeiten“, sowie „notwendige Planungsanpassungen beim Neubau“, teilte das Staatliche Bauamt Regensburg dem Bund der Steuerzahler mit.
Der derzeitige Kostenstand für das Großprojekt „Vorklinikum“ beträgt also 184 Mio. Euro – und das, obwohl mit dem eigentlichen Neubau noch gar nicht begonnen wurde. Weitere Kostensteigerungen für das ehrgeizige Projekt sind nicht auszuschließen. Gemunkelt wird schon von 220 Mio. Euro.
Foto: Maria Ritch / Michael Stocker
Der Bund der Steuerzahler meint
Große Bauvorhaben sind komplex. Es kann immer Unvorhergesehenes passieren. Eine derartig hohe Kostensteigerung wirft jedoch auch Fragen zum Risikomanagement auf. Die Steuerzahler jedenfalls werden wieder die immense Kostensteigerung zu schultern haben.
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