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  • Berlin
  • Kostenexplosion
09.11.2021

Hohe Baukosten für den Golda-Meir-Steg

Fußgängerbrücke in der „Europacity“ wurde fünfmal teurer

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Was ist passiert?

Berlin (BE). Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs entsteht seit Jahren das neue Stadtquartier „Europacity“ als eines der zentralen Entwicklungsgebiete der Hauptstadt. Das Areal war zuvor jahrzehntelang ein Niemandsland zwischen Ost und West.

Rückblick: In einem städtebaulichen Vertrag hatte sich das Land Berlin 2011 dazu verpflichtet, eine Fuß- und Radwegbrücke über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal zu bauen. Im Jahr 2014 fand ein Realisierungswettbewerb statt, dessen Sieger mit der weiteren Planung beauftragt wurde.

Laut einer Berichtsvorlage ging der Senat schon 2017 davon aus, dass die auf Basis dieses Wettbewerbs geschätzten Baukosten von knapp 1,9 Mio. Euro nicht ausreichen würden: Bereits vor Baubeginn plante er mit Gesamtkosten von 2,9 Mio. Euro.

Die Mehrkosten würden „ausschließlich aus technisch notwendigen Änderungen“ im Zuge des Planungsfortschritts sowie aus „Anpassungen aufgrund der aktuellen Baupreisentwicklung“ resultieren. Im Rahmen der vertiefenden Planung sei lediglich der Wettbewerbsentwurf umgesetzt worden. Gegenüber dem Bedarfsprogramm gebe es „daher keine inhaltlich-konzeptionellen Abweichungen“.

Der Bericht listet aber auch auf, dass die auf dem Wettbewerb beruhende Kostenschätzung viele Positionen nicht ausreichend berücksichtigt hatte. So fehlte z. B. die Position Schwingungsdämpfer, weil im Wettbewerb die Schwingungsanfälligkeit nicht geprüft worden war. Der Aufwand für die architektonische Gestaltung der Treppenanlage und der Brückenwiderlager war damals ebenfalls nicht ausreichend dargestellt worden. Für das Geländer war zu wenig Stahl veranschlagt und der Aufwand für das Ausschneiden der Ornamente unterschätzt worden. Die Erhöhung der Baukosten führte wiederum zu einer Erhöhung der Kosten für Planung, Bauüberwachung und den statischen Prüfer.

Eigentlich sollte die Stahlbrücke mit der auffällig ornamentierten Brüstung bereits ab Dezember 2018 die ehemals geteilten Stadtteile Moabit und Mitte als ein wichtiges Element der touristischen Infrastruktur verbinden. Nach zunächst erfolglosen Ausschreibungen begann man erst 1 Jahr später damit, die Baustelle überhaupt einzurichten Im Oktober 2020 wurde dann der 78 m lange und 190 t schwere stählerne Brückenüberbau angeliefert – und zwar mit dem Schiff über 1.600 km Wasserweg aus dem bayerischen Deggendorf.

Die Gesamtkosten für das Land Berlin wurden zuletzt mit circa 9,6 Mio. Euro angegeben und liegen damit um mehr als das Fünffache über der ursprünglichen Kostenschätzung.

Foto: Alexander Kraus, BdSt Berlin

Der Bund der Steuerzahler meint

Eine realistische Kostenschätzung hätte womöglich zur Auswahl eines anderen Entwurfs geführt.

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Autor des Artikels

Alexander Kraus

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