
FreiKarte 2.0 = Verschwendung 2.0
Einfach heiter weiter – Bremen spendiert nochmals 18,7 Mio. Euro
Was ist passiert?
Bremen (HB). Bei der Bremer FreiKarte handelt es sich um eine Guthabenkarte im Scheckkartenformat, die das Land Bremen im Oktober 2022 allen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in den Städten Bremen und Bremerhaven erstmals postalisch zukommen ließ. Aufgeladen war die FreiKarte mit einem Guthaben in Höhe von 60 Euro, das die jungen Menschen landesweit an vielen Akzeptanzstellen einlösen konnten – zum Beispiel in Kinos, Schwimmbädern, Kletterhallen und Lasertag-Arenen. Auch Fahrgeschäfte auf dem Bremer Freimarkt sowie Speisen und Getränke konnten damit bezahlt werden. Für das Jahr 2023 wurden dann nochmals 60 Euro auf die Guthabenkarten der Heranwachsenden geladen – macht 120 Euro pro Person. Begründet wurde die Ausgabe der FreiKarte mit den zahlreichen Entbehrungen, die Kinder und Jugendliche in Zeiten der Coronapandemie erlitten hätten.
Das großzügige Angebot erfreute sich sehr großer Beliebtheit. Weil mehr Kinder und Jugendliche die Guthabenkarten nutzten, als der Bremer Senat erwartet hatte, erhöhten sich die Ausgaben bis Ende des Jahres 2023 von ursprünglich veranschlagten 12,2 Mio. Euro auf satte 15,7 Mio. Euro.
Die Pandemie mit all ihren Einschränkungen ist inzwischen überwunden, die Guthaben auf den verteilten FreiKarten sind längst ausgegeben. Für den Bremer Senat ist das jedoch kein Grund, mit dem Geldverschenken aufzuhören und das Programm auslaufen zu lassen. Im Gegenteil: Er attestiert weiterhin pauschal allen Kindern und Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven einen akuten Nachholbedarf beim Freizeitspaß – und bringt für die Jahre 2024/25 die FreiKarte 2.0 an den Start. Das Versprechen bleibt das gleiche: 60 Euro jährlich für jede Person unter 18 Jahren. Nun werden sogar Kleinkinder, die zu Zeiten der Pandemie nicht einmal geboren waren, bedacht. Und weil die Zahl der Begünstigten zwischenzeitlich weiter zugenommen hat, steigen auch die Kosten für die FreiKarte. Bremen rechnet für die Jahre 2024/25 mit Gesamtausgaben von weiteren 18,7 Mio. Euro.
Unterm Strich schlägt die Freikarte für den gesamten Zeitraum von 2022 bis 2025 mit 34,4 Mio. Euro zu Buche – eine Summe, die das chronisch klamme Bremen natürlich nicht aus eigenen Mitteln aufbringen kann und daher über Schulden finanzieren muss. Für die damit verbundenen Zins- und Tilgungslasten werden künftig wohl die jüngst Beschenkten geradestehen müssen.
Foto: Senatspressestelle
Alternative Investition
Nachhilfestunden, Sprachkurse für Jugendliche, Sanierung und Neubau von Kitas oder Schulen. In all diesen Bereichen wären die 34,4 Mio. Euro vom Land im Sinne der Jüngsten langfristig besser angelegt als in Achterbahnfahrten, Kinobesuchen oder Pommes auf dem Freimarkt.
Der Bund der Steuerzahler meint
Es gibt gut begründete Förderprogramme – wie das Bildungs- und Teilhabepaket –, die sich gezielt an bedürftige Familien richten und dauerhaft die Teilnahme an Freizeitaktivitäten ermöglichen. Geldgeschenke jedoch mit der Gießkanne für jedermann, die zudem auf Pump finanziert werden, sind darüber hinaus nicht zu rechtfertigen.
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