
Fehlinvestition? Auf die Begründung kommt es an!
Darf`s ein zweiter Bahnsteig sein?
Was ist passiert?
Grimma (SN). Die gute Nachricht zuerst: Der Grimmaer Bahnhof hat seit vergangenem Jahr zwei barrierefreie Bahnsteige. Die schlechte Nachricht: Es wird nur einer benötigt und genutzt. Wie passt das zusammen? Ursprünglich hatte Grimma einen Bahnsteig direkt am Bahnhofsgebäude. Vor einigen Jahren hat das Eisenbahnbundesamt einen barrierefreien Ausbau aus bautechnischen Gründen verworfen. Daher entschloss man sich, einen zweiten Bahnsteig für rund 200.000 Euro zu bauen, welcher barrierefrei ist. Nach dessen Fertigstellung wurde der Regelverkehr ausschließlich am unsanierten Hausbahnsteig 1 weitergeführt. Dann die Überraschung: Das Eisenbahnbundesamt genehmigte doch noch die Sanierung des Hausbahnsteigs 1. Die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt erklärten ihre Investitionsentscheidung für den zweiten Bahnsteig nun damit, dass zwei Bahnsteige eine höhere Infrastrukturkapazität schaffen. Infrastrukturanlagen würden zudem nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für Jahrzehnte gebaut.
Laut Fahrplan fahren derweil die Regionalbahnen weiterhin ausschließlich auf dem Bahngleis 1 ein und aus – nur während der Sanierung des Bahnsteigs 1 wurde Bahnsteig 2 als Ausweichvariante genutzt.
Foto: Thomas Meyer
Der Bund der Steuerzahler meint
Wäre der Bahnsteig 1 von Anfang an barrierefrei und bedarfsgerecht saniert worden, hätte man sich die Zusatzinvestition in Höhe von 200.000 Euro für einen zweiten Bahnsteig sparen können.
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