
Fehlerhafte Eingaben beim digitalen Impfzertifikat
Falsche Namen verursachen Kosten
Was ist passiert?
Bund. Für Millionen Deutsche ist es zum Alltag geworden, ihr digitales Impfzertifikat vorzuzeigen, um ihren Impfstatus nachzuweisen. In der Regel funktioniert das reibungslos – ebenso wie das Ausstellen der Zertifikate im Impfzentrum, beim Arzt oder in der Apotheke. Dabei kommt es jedoch offenbar auch zu Fehlern, die dem Steuerzahler unnötige Kosten verursachen und den Inhaber des Zertifikats vor Probleme stellen können.
Stimmen die eingegebenen personenbezogenen Daten im digitalen Zertifikat nicht mit denen der bereits vorhandenen Zertifikate überein, kann es dazu führen, dass der Nutzer dann aus zwei QR-Codes zum Vorzeigen auswählen kann. Dies kann zu Verwirrungen führen und das Überprüfen, beispielsweise im Restaurant oder der Bahn, erschweren und verzögern. Unangenehm kann es auch werden, wenn die im digitalen Zertifikat hinterlegten Daten nicht mit denen im Reisepass übereinstimmen und er ins Ausland reist. Ihm könnte dann die Einreise verwehrt werden.
Zu solchen Eingabefehlern kommt es offenbar vor allem dann, wenn eine Person mehrere Vornamen hat und nur der Rufname auf der Gesundheitskarte oder im gelben Impfbuch vermerkt ist. Schnell können diese Daten dann unvollständig übernommen werden.
Nachträgliche Korrektur nicht möglich
Das Problem kann zwar unkompliziert behoben werden, indem etwa beim Arzt oder in der Apotheke ein neues Zertifikat ausgestellt wird. Dies verursacht aber für den Steuerzahler weitere Kosten. Denn eine nachträgliche Korrektur des Zertifikats ist nicht möglich. Es muss ein neues erstellt werden, welches mit 6 Euro vergütet wird, erläutert die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gegenüber dem BdSt.
Das gesamte Ausmaß erneut ausgestellter digitaler Zertifikat wegen falsch oder unvollständig eingegebener Daten ist nicht bekannt. Das Bundesgesundheitsministerium blieb eine Antwort auf die BdSt-Anfrage schuldig. Und auch die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage aus dem Deutschen Bundestag offenbarte, dass das Gesundheitsministerium nicht weiß, wie oft digitale Impfzertifikate neu ausgestellt werden mussten, weil der Name falsch oder unvollständig eingetragen wurde. Auch zu den Kosten, die dadurch entstanden sind, gibt die Bundesregierung keine Auskunft. Ebenso schuldig blieb sie die Antwort auf die Frage, welche Maßnahmen sie einleiten wird, um solche Fehler und Kosten zu minimieren. Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger, der die parlamentarische Anfrage an die Bundesregierung gerichtet hatte, kommentiert dies so: "Die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums zeugt ein weiteres Mal leider davon, dass die Regierung nicht nur keine Lösungen für die Probleme der Pandemie hat, sondern diese Probleme nicht einmal kennt."
Foto: Philipp Behm
Der Bund der Steuerzahler meint
Mit einer funktionierenden digitalen Patientenakte und einem digitalen Impfausweis würden Übertragungsfehler durch Abtippen der Vergangenheit angehören. Immer wieder legt die Pandemie damit schmerzhaft die Probleme und Kosten des digitalen Rückstands im öffentlichen Gesundheitswesen offen.
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Bemerkungen :
Der Sachverhalt ist sehr gut geschildert. Was ist aus Deutschland geworden? Die Verwaltung rutscht ins Chaos und die Regierung hat den Überblick verloren.
…ja, an der Stelle wären die Apotheken natürlich raus…. Und das scheint wohl nicht gewollt zu sein?
auswärtigen Namen. Trotz Fehlererkennung ist die Bereinigung extrem schwierig und gipfelt in der Ablehnung bei Gericht, wenn man Verfahren aus Gründen der DGVO nicht beantragen kann.
Zudem kann der Inhaber zweier Vornamen einen selbst ungeliebten VN nicht einfach loswerden
Ich möchte nicht noch ein Buch aus wertvollem Papier rumliegen haben. Die Bücherwände werden immer voller und ich sitze doch den ganzen Tag am Computer.