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  • Baden-Württemberg
  • Brücken, Straßen und Verkehr
10.03.2021

Es gibt sie noch – die „So-da-Brücke“

Eine Brücke steht einfach so da

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Aktuelle Entwicklung

Das Schwarzbuch hat die Ladenburger „So-da-Brücke“ im Herbst 2020 überregional bekannt gemacht. So berichteten nicht nur die Lokalzeitungen darüber, auch die eine oder andere Fernsehkamera wurde vor Ort in Stellung gebracht, um die Brücke, die einfach so da steht, zu filmen.

Ein halbes Jahr später steht die Brücke, die bis 2024 einmal Bestandteil der Landesstraße L 597 sein soll, noch immer einfach so da. Zukunftsträchtiges hat sich nicht getan. Im Gegenteil: Mittlerweile wurde das unter der Brücke verlaufende, aber bereits länger nicht mehr genutzte, private Industriegleis zurückgebaut. Das Gleis war einst der Hauptgrund für den Bau der Brücke. Sprich, die Brücke spannt sich jetzt nicht einmal mehr über ein altes Gleis, sondern nur noch über Gras und Erde. Auch vom angekündigten Wirtschaftsweg, aufgrund dessen der Bau der Brücke vor zwei Jahren ebenfalls notwendig gewesen sein soll, ist weiterhin weit und breit nichts zu sehen.

Diese unbefriedigende Entwicklung lotste Ende Februar ein RTL-Team an die Ladenburger „So-da-Brücke“. Michael Beyer, Haushaltsreferent des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg, machte im Rahmen der Dreharbeiten am RTL-Mikrofon noch einmal deutlich, dass sich der Sinn des 1,2 Mio. Euro teuren Brückenbaus dem BdSt nach wie vor nicht erschließe. „Aus Sicht des Bundes der Steuerzahler hat man hier bis zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur Steuergelder rausgeworfen. Und zwar sehenden Auges“, machte Michael Beyer deutlich.

Was ist passiert?

Ladenburg (BW). Lange hielt man sie für eine aussterbende Art – die So-da-Brücke, die einfach „so da“ in der Landschaft steht, ohne Anbindung an eine Straße weit und breit. Aber es gibt sie noch. Beispiel gefällig?

In Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis soll die Landesstraße L 597 entstehen. Im Zuge des Neubaus entstand 2019 ein Brückenbauwerk für rund 1,2 Mio. Euro. Die Brücke überquert ein Industriegleis – und demnächst einen Wirtschaftsweg, der noch angelegt werden muss. Hauptargument für den Brückenbau war damals das private Industriegleis. Jetzt hat die Sache allerdings einen Haken bekommen: Im Januar 2020 wurde bekannt, dass der private Betreiber das Industriegleis zurückbauen wird. Damit entfällt der Hauptgrund für den Bau der Brücke.

Und was ist mit dem Wirtschaftsweg? Der ist noch zu bauen. Die Stadt hat auch noch die Möglichkeit, eine Erschließungsstraße zu dem Industriegebiet zu errichten. Dem Regierungspräsidium ist aber nicht bekannt, wann das überhaupt passieren soll. Und was die Landesstraße betrifft, an welche die Brücke angebunden werden soll: Deren Fertigstellung ist erst für das Jahr 2024 geplant.

Somit steht die Brücke für die nächsten Jahre ohne Anschluss einfach so in der Landschaft – und so wird aus einer einfachen Brücke mal eben eine „So-da-Brücke“.

 

Der Bund der Steuerzahler meint

Brücken in die Landschaft zu stellen, die irgendwann mal einen Zweck erfüllen, scheint wenig zielgerichtet. Wenn die Gründe für ihren Bau auch noch wegfallen, dann wird es erst recht eine „So-da-Brücke“.

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Autor des Artikels

Michael Weiss

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Bemerkungen :

  • user
    Wolf-Dieter Sonnenburg 16/03/2021 um 15:41

    Solche Nonsensbauwerke gibt es viele im Lande und wird es wohl weiterhin geben, solange niemand für die Verschwendung zur Rechenschaft gezogen wird.
    Ebenso ist der oft sinnlose Einsatz von Verkehrsschildern, die ja nicht gerade zu der preiswerten Landschaftmöblierung gehöre- Auf 300 m von 50 auf 70 wieder auf 50 ohne erkennbaren Grund. Ist das Entscheidungsschwäche oder es kommt ja nicht drauf, ist ja nicht mein Geld. Wo anders fehlt das so verschwendete Geld. Verantwortungslosigkeit auf hohem Niveau!