
Ein teurer „Multifunktionsplatz" für Freudenberg
Der „Multifunktionsplatz“ in Freudenberg schlägt hohe Wellen
Was ist passiert?
Freudenberg (BY). Die Gemeinde Freudenberg hat im Rahmen der Dorferneuerung in ihrem Ortsteil Pursruck, der rd. 150 Einwohner zählt, nach Erwerb eines Grundstücks samt leer stehender Hofstelle und deren Abriss einen ca. gut 1.000 qm großen multifunktionalen Dorfplatz mit einer öffentlichen Toilettenanlage im Ortszentrum geschaffen. Nach Mitteilung des Bürgermeisters werde die „neu gestaltete Ortsmitte durch die Schaffung eines ebenen Platzes mit Pavillon und Grüngestaltung erheblich aufgewertet. Der freistehende, überwiegend offene Pavillon dient dabei multifunktional als Unterstellmöglichkeit mit Infrastruktur (Strom und Wasser) für die verschiedenen Festveranstaltungen im Dorf. Er wird außerdem als Info-Point genutzt und durch eine öffentliche Toilettenanlage ergänzt. Diese kann auch von den Besuchern der gegenüberliegenden Kirche bzw. des Friedhofs genutzt werden. Um die durch den Abriss freigewordene Fläche angemessen nutzen zu können, war es aufgrund des zu überwindenden Höhenunterschieds nötig, Stützmauern zu errichten.
Im unteren Bereich erfolgte die Anlage einer Treppe zur Schwander Straße. In die Stützmauer zur Hirschauer Straße wurde ein Buswarte- und Einstiegsbereich integriert. Zur Auflockerung und Beschattung des Rasenbereichs in der Mitte des Dorfplatzes werden mehrere Bäume gepflanzt. Insgesamt entsteht im Zentrum des Dorfes ein offener, grüner Raum, der der Bevölkerung und den Gästen als Treffpunkt und zum Verweilen dient“.
An Gesamtkosten sind für den neu geschaffenen Dorfplatz 1,4 Mio. Euro angefallen, wovon 813.000 Euro aus staatlichen Mitteln fließen. Allerdings ist es aus Sicht der Steuerzahler unerheblich, aus welchem Topf die Gelder kommen. Es handelt sich dabei stets um ihr Steuergeld.
Nach Auffassung des Bürgermeisters der Gemeinde Freudenberg „erfolgte die Planung der Maßnahmen unter den Gesichtspunkten einer sparsamen Mittelverwendung, jedoch auch unter der Kenntnis der Entwicklung der Baukosten für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen. Außerdem sind selbstverständlich die technischen Vorgaben einzuhalten, insbesondere bei neu zu schaffenden Toilettenanlagen oder der Errichtung von Stützmauern“.
Foto: Maria Ritch/Michael Stocker
Der Bund der Steuerzahler meint
1,4 Mio. Euro – ganz schön viel Steuergeld für einen Dorfplatz mit Klo.
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Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Hallo, die Kosten die hier aufgeführt werden sind jetzt irgendwie verwirrend.
Bei der letzten öffentlichen Sitzung, standen 2 Mio. aus dem Topf
für Ländliche Entwicklung im Raum 400.00€ Eigenanteil der Gemeinde,
plus Mehrkosten die auflaufen auf Gemeindekosten.
Das WC, ist nur "öffentlich" bzw. wird nur geöffnet für Veranstaltung auf dem Platz (erste und letzte wird die Einweihung sein) oder bei Hochzeiten,Beerdigungen..... .
Der Zentrale Treffpunkt im Ort ist das Schützenheim/Feuerwehrhaus.
Dem Dorf wurde auch ein andere Plan am Anfang vorgestellt, der auch zu 99 Prozent so mitgetragen wurde eine Hofstelle, die einsturzgefährdet war abzureißen und großes Bushäuschen hinzustellen( Kosten hierfür damals 400.000€). Das eine zweite Hofstelle noch dazu erworben wurde,
(und sich auch hierfür Käufer meldeten um selbst ein Gebäude dort zu errichten), wurde als vollendete Tatsache dem Dorf unterbreitet.