Newsletter

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Diese Hinweise zum Datenschutz finden Sie in unseren Datenschutzrichtlinien. Diesen stimme ich zu.

Die mit einem * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder


Besuchen Sie uns

News Bild 597
  • Rheinland-Pfalz
  • Staatliche Wirtschaftsflops
12.03.2021

Durch Flaute in die Pleite

Donnersbergkreis verliert Millionen mit Windparks

Scrollenaccordion-icon

Was ist passiert?

Donnersbergkreis (RP). In der Nordpfalz liegt der hochverschuldete Donnersbergkreis. Mit windigen Geschäften wollte dieser Gewinne erzielen. Dazu gründete der Kreis 2014 die „Energiekonzepte Donnersberg AöR“, über die er sich an drei bestehenden Windparks beteiligte und an einer Photovoltaikanlage. Neben dem ökonomischen Ziel wollte der Kreis einen Beitrag zum Ausbau der regenerativen Energien im Kreisgebiet leisten und ein politisches Zeichen setzen.

Für insgesamt 6 Mio. Euro beteiligte sich der Donnersbergkreis über die Energiekonzepte AöR an den Ökostrom-Anlagen. Als Basis der Beteiligung an den Windparks dienten vor allem zwei Ertragsanalysen von Sachverständigen. Jedoch zeigte sich im Laufe der Zeit, dass der Wind nicht so günstig wehte wie erwartet. Der Flaute am Himmel folgte Ebbe in der Kasse: Nicht nur blieben die erhofften Gewinnausschüttungen an den Kreis aus, vielmehr musste dieser seiner Energiefirma 2017 einen Kredit von 1 Mio. Euro gewähren und 2018 weitere 200.000 Euro an Krediten nachschießen.

Schließlich zeichneten sich dauerhafte Verluste ab. Der Kreis zog die Reißleine. Zunächst wurden im Juli 2018 die Anteile an einem Windpark verkauft, gut ein Jahr später auch die übrigen und die an der Photovoltaikanlage. Letztere war das einzige Investment der Energiekonzepte AöR, das den Gewinnerwartungen entsprach. Immerhin die Sonne schien zuverlässig.

Ein klein wenig Glück im Unglück hatte der Donnersbergkreis beim Verkauf der Anteile an den Erneuerbare-Energie-Anlagen. Sie konnten für so viel Geld verkauft werden, dass der erwartete Verlust der Energiekonzepte AöR von 4,6 Mio. Euro auf rund 2,6 Mio. Euro gesenkt werden konnte. Den Verlust trägt freilich der Donnersbergkreis. Im Dezember 2019 wurde die Energiekonzepte AöR aufgelöst.

Foto (Symbolbild): Ferdinand Stöhr on Unsplash.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Politische Zeichen der öffentlichen Hand können von windiger Natur sein. So auch im Donnersbergkreis. Inwieweit die kommunale Investition in ohnehin schon bestehende Windparks und die Photovoltaikanlage überhaupt einen ökologischen Zusatznutzen hat, ist äußerst fraglich.  Nachhaltig waren die Ökostrom-Projekte letztlich nur darin, den Schuldenberg im Donnersbergkreis weiter zu erhöhen.

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

Frank Senger

Spenden Sie für unsere Arbeit!

Als gemeinnützige Organisation sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen um Steuergeldverschwendungen wie diese aufzudecken. Unterstützen Sie uns mit einer kleinen Spende damit wir weiterhin Steuergeldverschwendung aufdecken können.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Akzeptieren der Bedingungen ist erforderlich!

bitte bestätigen

* Diese Felder sind erforderlich.

Bemerkungen :

  • Klaus 13/04/2021 um 08:23

    Danke für die Veröffentlichungen!
    Das ist ein wichtiger Beitrag!
    Leider werden Roß und Reiter nicht genannt werden. Es fehlen die Angaben zu den Abstimmungsergebnissen der immerhin öffentlich tagenden Gremien. Ich wünschte mir, neben der berechtigten Staatskritik, möglichst auch die öffentlichen Abstimmungsergebnisse unter Nennung der beteiligten Parteien und Namen der entsprechende Vorsitzenden und Parteifraktionsvorsitzenden.
  • user
    M. Kundinger 16/03/2021 um 14:48

    Zwei Ertragsanalysen von Sachverständigen? Kann man die Sachverständigen verklagen oder wenigsten sich das Geld für das Gutachten zurück holen?


    • user
      Frank Senger (Autor) 17/03/2021 um 09:54

      Ob der Donnersbergkreis Schadenersatz geltend machen wird, hatten wir die zuständige Verwaltung auch gefragt. Leider wurde uns diese wichtige Frage - trotz Nachhakens - bis heute nicht beantwortet.