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  • Digitalisierung
09.11.2021

Digitale Covid-Impfzertifikate teurer als nötig

Digital-Rückstand macht Impfzertifikate teurer als nötig

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Was ist passiert?

Bund. Deutschland 2021: Ärzte und Apotheker tippen millionenfach Daten aus gelben Impfbüchern ab, um ein digitales Zertifikat zu erzeugen, dass sie anschließend ausdrucken, sorgfältig falten und Bürgern übergeben, die es schließlich mit ihrem Smartphone scannen, um mittels App und QR-Code ihren Corona-Impfschutz nachweisen zu können.

Kurz zuvor: Mitte Juni 2021 wurde der digitale Corona-Impfpass eingeführt. Damit können Geimpfte ihren Impfstatus einfach mittels QR-Code auf dem Smartphone nachweisen. Seit 1.7.2021 wird dieser auch EU-weit akzeptiert. Das Problem: Da die Impfkampagne zur Einführung des Impfpasses bereits seit mehr als einem halben Jahr lief und schon rund 60 Mio. Impfdosen verabreicht wurden, mussten nun Millionen Impfungen nachträglich elektronisch bescheinigt werden.

Und hier liegt das Problem: Parallel zum Start der Corona-Impfkampagne stand in Deutschland kein System zur Verfügung, um die Impfungen sofort elektronisch zu erfassen und später unkompliziert in das europäische Impfzertifikat zu übertragen.

Dabei wurde bereits vor 18 Jahren der gesetzliche Grundstein für die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems gelegt. Vor 6 Jahren wurden wichtige Voraussetzungen für die elektronische Patientenakte geschaffen, vor 4 Jahren die Einführung im Koalitionsvertrag vereinbart. Seit Mitte 2021 ist diese nun flächendeckend, jedoch mit rudimentären Funktionen im Einsatz. Der elektronische Impfpass in der Akte soll im Januar 2022 folgen – und damit rund ein Jahr zu spät, um ihn in der Corona-Impfkampagne einzusetzen.

Dieser Digital-Rückstand hat sich in der Pandemie gerächt. Die nachträgliche Bescheinigung sorgte für Mehraufwand bei den Geimpften, die nun vor den Apotheken Schlange standen, das Verfahren ist zudem betrugsanfällig und verursachte zusätzliche Kosten – denn selbstverständlich wurde das nachträgliche Ausstellen der digitalen Impfbescheinigungen vergütet. Anfangs erhielten Ärzte und Apotheker dafür bis zu 18 Euro pro Zertifikat. Später wurde die Vergütung auf bis zu 6 Euro gesenkt. Auch die automatisch per Post oder Download zur Verfügung gestellten Impfzertifikate aus den Impfzentren mussten erstellt und versendet werden. Zudem hatten sich viele Geimpfte bereits Zertifikate in Apotheken ausstellen lassen, bevor die Briefe aus den Impfzentren bei ihnen eintrafen. Wie hoch die Gesamtkosten ausgefallen sind, könne erst beantwortet werden, wenn alle Abrechnungsdaten vorliegen, teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage des Bundes der Steuerzahler mit. Wann dies sein wird, ließ das Ministerium bis Redaktionsschluss offen.  Klar ist hingegen: Wäre die elektronische Patientenakte mit elektronischem Impfpass von Anfang an im Einsatz gewesen, hätten uns viel Aufwand, Ärger und Ausgaben erspart bleiben können, denn die Impfungen hätten sofort vor Ort vermerkt und später einfach elektronisch zur Ausstellung eines digitalen EU-Impfzertifikats übermittelt werden können.

Foto: Philipp Behm

 

 

 

Der Bund der Steuerzahler meint

Der Digitalrückstand im Gesundheitswesen macht die Bekämpfung der Pandemie umständlicher und teurer als nötig. Mit digitalen Lösungen, die in anderen EU-Ländern bereits im Einsatz sind, hätte man den Steuerzahlern ein kompliziertes und teures nachträgliches Ausstellen ersparen können.

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