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  • Hessen
  • Richtig skurril!
19.10.2022

Die Quadratur des Kreisels

Weil Busse schlecht durchkommen, muss Egelsbacher Kreisel teuer vergrößert werden

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Was ist passiert?

Egelsbach (HE). In Südhessen wird seit 2018 an einem Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt gebaut. Das erste Teilstück zwischen Egelsbach und Darmstadt ist seit Sommer 2019 geöffnet. Damit Radfahrer sicher abbiegen können, sollte in Egelsbach ein Kreisverkehr gebaut werden. Doch dabei ging etwas gründlich schief.

Die T-Kreuzung an der Georg-Wehsarg-Straße und der Straße Brückengärten wird von Bussen schon seit Jahren etwa zweimal pro Stunde als Wendemöglichkeit genutzt. Wegen des Radschnellwegs sollte der Bereich für Radfahrer sicherer gestaltet und für Busse zu einer Wendeschleife umgebaut werden. Der Neubau des Kreisels kostete 125.000 Euro, davon trugen 80 Prozent das Land Hessen und 20 Prozent die Gemeinde Egelsbach. Die Umsetzung des Baus übernahm die Regionalpark RheinMain SüdWest GmbH.

Doch der Kreisel fiel viel zu klein aus: Statt des von der Gemeinde Egelsbach berechneten Durchmessers von 22 m wurden nur 17 m gebaut. Erst nach Fertigstellung fiel auf, dass der Kreisel daher nur schlecht für Busse befahrbar ist. Um den Missstand zu beheben, wurde schließlich auch der Busbetreiber eingeschaltet. Dabei stellte man fest, dass für große Busse sogar 24 m Durchmesser benötigt werden. Hier stellt sich die Frage, wieso die Verantwortlichen den Busbetreiber nicht schon von Anfang an miteinbezogen haben. 

Auf Nachfrage des Bundes der Steuerzahler schiebt Egelsbach den Schwarzen Peter dem für den Bau zuständigen Regionalpark RheinMain SüdWest zu: Die Gemeinde habe das Planungsziel bezüglich des Linienbusverkehrs an das vom Regionalpark beauftragte Planungsbüro weitergegeben, doch dieses habe die Vorgaben „schlichtweg nicht beachtet“. Ursachen der Fehlplanungen: Offenbar Kommunikationsschwierigkeiten, aber auch Personalwechsel und damit vorübergehend fehlendes Personal.

Um die Umbaukosten minimieren zu können, soll nun der Kreisverkehrsplatz an sich nicht vergrößert werden, sondern ein sogenannter Bypass gebaut werden, auf der anderen Seite des Kreisels der Straßenraum vergrößert und die Gehwege verlegt werden. Die Umbaukosten werden auf 75.000 Euro beziffert. Laut Gemeinde sollen lediglich 7.000 Euro Kosten durch die Fehlplanung entstanden sein – diese Summe will das Planungsbüro übernehmen. Die restlichen Kosten wären laut Gemeinde auch angefallen, „wenn diese Lösung bereits in der ursprünglichen Planung berücksichtigt worden wäre”. Es bleibt abzuwarten, ob tatsächlich eine Lösung des Problems ohne unnötige Mehrkosten für die Steuerzahler möglich ist.

Foto: Eva Kugler

Der Bund der Steuerzahler meint

Egelsbach und der Regionalpark haben sich mit dem zu klein geratenen Kreisel bundesweit lächerlich gemacht. Nicht umsonst wurde der Fall bereits in mehreren TV-Beiträgen durch den Kakao gezogen. Kommunikations- und Personalprobleme dürfen nicht dazu führen, dass ein Bauvorhaben falsch umgesetzt wird und die Steuerzahler für diese Fehler bezahlen müssen. Außerdem sollten alle Beteiligten, hier ein Busbetreiber, von Beginn an bei Planungen miteinbezogen werden.

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