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  • Nordrhein-Westfalen
  • Nachlese
09.10.2024

Den Letzten beißen die Polizeihunde

Die Sanierung des Polizeipräsidiums wird teurer und dauert länger – wieder einmal

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Was ist passiert?

Düsseldorf (NRW). Vor neun Jahren begannen die Arbeiten zur Erweiterung und Sanierung des Polizeipräsidiums in Düsseldorf; Neubau und Tiefgarage waren 2020 fertig. Die Sanierung des Altgebäudes aus dem Jahr 1933 sollte, bereits nach verlängerter Bauzeit, 2023 abgeschlossen sein, jetzt wird es vermutlich 2025.

Auch die Kosten haben sich anders entwickelt als geplant. Ursprünglich kalkulierte der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB) Kosten in Höhe von knapp 94 Mio. Euro. Die Bauzeitverzögerung aufgrund einer Vergabebeschwerde eines Rohbauunternehmens führte jedoch zu Mehrkosten. Dann stellte sich der Baugrund schlechter als gedacht heraus, das Bausoll wurde erweitert, die Risikoeinschätzung neu justiert und die Baunebenkosten stiegen. Der erste Nachtrag belief sich auf gut 56 Mio. Euro, ein paar Monate später waren es fast 64 Mio. Euro – und so kletterten die Kosten auf rund 157 Mio. Euro.

Damit war aber das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: Im Altbau wurde Asbest gefunden, die Baupreise stiegen, es gab Planänderungen wie zusätzliche Elektro-Ladestationen, dazu die Pandemie und der Krieg in der Ukraine – lauter Gründe für längere Bauzeiten und höhere Kosten. Ende 2022 beliefen sie sich bereits auf 207 Mio. Euro. Und weitere Kosten fallen für die Gebäude in der Stadt an, die die Polizei während der Bauarbeiten nutzen muss.

Foto: Bärbel Hildebrand

Alternative Investition

Man könnte die Mehrkosten von 113 Mio. Euro in die Arbeit der Polizei stecken, z. B. in Personal, Streifenwagen, Digitalfunk und Schutzausrüstung.

Der Bund der Steuerzahler meint

Den Letzten beißen bekanntlich die Hunde – in diesem Fall die Polizeihunde den Steuerzahler.

Video zum Fall

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Autor des Artikels

Bärbel Hildebrand

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Bemerkungen :

  • user
    Ute Göttmann 11/10/2024 um 11:01

    Hallo Frau Hildebrandt, ich arbeite selbst bei einer Baubehörde. Dem Laien stellt sich das natürlich zugespitzt so dar, dass dort unfassbar Geld verplempert wurde nach dem Motto" uns doch egal". Bei genauem Hinsehen und Nachfragen jedoch, kann man die unfassbaren Preissteigerungen verstehen. Die aktuellen Krisen haben dazu beigetragen, das sollte jedem mittlerweile bekannt sein, und eine Konkurrentenklage nach Vergabeverfahren ist gesetzlich erlaubt. Das mag man schlecht finden, vielleicht ist auch die Ausschreibung unklar gewesen, aber so ist es nun mal. Solange die Bauverwaltung gezwungen ist, selbst kleinere Maßnahmen über eine Vergabestelle auszuschreiben, wird sich da tempomäßig leider nichts tun. Zudem bei den o.g. Summen immer europaweit ausgeschrieben wird. Und glauben Sie mir: Die großen Baufirmen beschäftigen viele Juristen, die genau diese " Bremsarbeit" verrichten und somit Umsatz generieren für die Firma. Die Krux liegt im umständlichen, aufgeblähten Vergabeverfahren in dem man alle Unsauberkeiten ausschließen will. Das stört uns Bauende auch erheblich, aber es ist so gewollt. Zumindest kann sich heutzutage kaum noch ein korrupter Mitarbeiter die Taschen mit abgesprochener Auftragsvergabe voll machen. Mich stört das unreflektiertes Herumkritisieren;Sie sollten auch die Hintergründe beleuchten. Das Gesetz, die VOB, kann man nicht aushebeln, wir leben in einem Rechtsstaat. Beste Grüße Ute Göttmann