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  • Niedersachsen
  • Verschwendung droht
17.10.2023

Darf’s noch eine mehr sein?

Unnötige dritte Brücke in Celle soll Steuerzahler 1,7 Mio. Euro kosten

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Was ist passiert?

Celle (NI). Gegenwärtig laufen die Arbeiten am mittleren Bauabschnitt der B3 bei Celle, die die Stadt als „Ostumgehung“ vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Voraussichtlich im Jahr 2026 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Mit diesem Bau werden allerdings die bestehenden Radwegverbindungen zwischen der Celler Kernstadt und den Außenbereichen durchtrennt. Die Planungen der für die Umgehungsstraße zuständigen Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sehen daher vor, an zwei Stellen Brücken zu errichten, um die Verbindung für die Radfahrer zu erhalten. Entlang der Lüneburger Heerstraße (B191) wird künftig auf einer Brücke ein Radweg über die neue Umgehungsstraße führen und circa 600 m weiter südlich, auf Höhe des Fasanenwegs, soll eine weitere Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer entstehen.

Auf den Standort am Fasanenweg hatte die Stadt Celle vor dem 2008 eingeleiteten Planfeststellungsverfahren bestanden. Die Landesbehörde hatte eigentlich vorgesehen, die zweite Brücke auf Höhe des Altenhäger Kirchwegs (ca. 300 m nördlich vom Fasanenweg) zu errichten. Die Stadt argumentierte damals, die ortsverbindende Wirkung am Fasanenweg sei höher, die Verbindung am Altenhäger Kirchweg hingegen entbehrlich.

Doch noch ehe der Bau der Umgehungsstraße und der beiden Brücken beginnen konnte – Klagen von Umweltverbänden hatten dies mehrfach verzögert –, setzte bei der Stadt Celle ein Umdenken ein. Mit ihrem im Oktober 2020 vorgelegten „Fahrradaktionsplan“ hatte die Stadt den Altenhäger Kirchweg, den sie Jahre zuvor noch als entbehrliche Radwegeverbindung bezeichnet hatte, zum Teil einer Fahrradhauptroute erklärt und diesen entsprechend umgebaut. Seitdem präferiert die Stadt eine Brücke am Altenhäger Kirchweg – so wie es die Landesstraßenbaubehörde von Anfang an vorgeschlagen hatte.

Wer nun denkt, man könnte einfach die am Fasanenweg geplante Brücke stattdessen am Altenhäger Kirchweg errichten, der irrt leider. Die Planungen für die Umgehungsstraße (inklusive der Brücken) waren zu diesem späten Zeitpunkt bereits bestandskräftig und somit nicht mehr veränderbar. Deshalb plant die Stadt Celle nun, weitere 1,7 Mio. Euro Steuergeld in die Hand zu nehmen, um am Altenhäger Kirchweg noch eine dritte Fahrradbrücke über die Umgehungsstraße zu errichten. Die Ratsmehrheit gab die hierfür benötigten Mittel im Februar 2023 frei.

Geht es nach der Stadt Celle, soll die neue „Ostumgehung“ also künftig auf einer 600 m kurzen Strecke von gleich drei Brücken für Radfahrer überspannt werden. Das ist reichlich übertrieben! Zumal sich der Nutzen einer dritten Brücke in Grenzen hält: Höchstens 600 m Wegstrecke ließen sich durch eine solche zusätzliche Brücke einsparen, was für Radfahrer gerade mal eine Zeitersparnis von 3 bis 4 Minuten bedeuten würde. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erklärte im Februar 2023 mit Blick auf das Celler Vorhaben, dass es aus ihrer Sicht kein Erfordernis für die zusätzliche Fahrradbrücke gibt. Aus Steuerzahlersicht ist dem nichts hinzuzufügen.

Foto: Jan Vermöhlen

Alternative Investition

Mit 1,7 Mio. Euro könnte die Stadt Celle den Neubau von mindestens 3 km eines baulich von der Autofahrbahn getrennten Radweges finanzieren.

Der Bund der Steuerzahler fordert

Die Stadt Celle muss vom Bau der zusätzlichen dritten Brücke Abstand nehmen! Die Baukosten von 1,7 Mio. Euro stehen in keinem Verhältnis zu den wenigen Minuten Zeitersparnis, die diese Brücke Radfahrern bringen würde. Die zwei bereits geplanten Brücken sind vollkommen ausreichend.

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Autor des Artikels

Jan Vermöhlen

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