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  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Teure Imagepflege
17.10.2023

Dank-Kampagne: Klatschen auf hohem Niveau

Ein teurer Dank für die Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern

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Was ist passiert?

Mecklenburg-Vorpommern: Deutschland gehen die Lehrkräfte aus. Je nachdem, wen man fragt, fehlen in Deutschland bis 2030 zwischen 12.000 und 50.000. Dieser Lehrkräftemangel macht auch vor Mecklenburg-Vorpommern nicht halt. Seit 2019 rührt deshalb das Land mit einem jährlichen Etat von einer Mio. Euro kräftig die Werbetrommel zur Lehrkräftegewinnung. Neben Anzeigen in Zeitungen und Magazinen gibt es beklebte Straßenbahnen, Aktivitäten in den sozialen Medien und Werbe-Veranstaltungen mit verschiedenen Kooperationspartnern. Und im Sommer kann es sogar passieren, dass am Strand die Bildungsministerin – selbst Lehrerin – persönlich an den Strandkorb klopft. Überregionale Kampagnen in anderen Bundesländern sind nach Absprache in der zuständigen Kultusministerkonferenz nicht zulässig, damit sich die Länder die Lehrer nicht gegenseitig abwerben. Also muss man potenzielle Kandidaten offenbar sogar in ihrem Urlaub ansprechen.

Für die Kampagnenmittel gilt: Es ist alles schon einmal gesagt worden, nur noch nicht von jedem. Immerhin gab es seit 2019 schon drei Bildungsministerinnen, die ihre Arbeit gern im jeweils besten Licht präsentieren wollten. Die amtierende Hausspitze überraschte im Juni nun mit einer neuen Kampagne unter dem Motto #DankeSagenRespektZeigen. Damit „möchte die Landesregierung die Wertschätzung für den Lehrkräfteberuf steigern und […] Lehrkräfte im Beruf halten und motivieren“.

So bedanken sich auf 60 Großplakaten im ganzen Land, mit Postkarten und mit Videos auf Social Media neben der Ministerin u. a. der Landeselternrat, der Bauernverband, ein Sporttrainer sowie Schülerinnen und Schüler für die Arbeit der Lehrkräfte. Kostenpunkt für diese Kampagne bisher: 130.000 Euro, davon allein knapp 22.000 Euro für die Entwicklung.

Nur wenige Tage später präsentierte das Bildungsministerium allerdings Zahlen zu den überdurchschnittlich hohen Krankenständen bei den Lehrerinnen und Lehrern. Für die Opposition im Landtag passt beides nicht zusammen. So hieß es aus der FDP: „Mit dieser PR-Kampagne für ihre eigene Arbeit als Bildungsministerin ist den Lehrkräften nicht geholfen. Denn durch dieses Klatschen vom Balkon verbessern sich die Arbeits- und Rahmenbedingungen der Lehrerinnen und Lehrer nicht.“

Zur Verdeutlichung: Auch der Justiz und der Polizei fehlt es an Nachwuchs. Die Mittel, die in den Haushalt zur Gewinnung dieser Fachkräfte eingestellt sind, betragen zusammen gerade einmal 110.000 Euro.

Keine Pointe.

Bild: R. Gerlach-March/Bildungsministerium

Der Bund der Steuerzahler meint

Klatschen allein reicht nicht. Das weiß man auch im Bildungsministerium. Ein persönlicher Dank an alle Lehrkräfte wäre auch auf günstigerem Wege möglich gewesen. Das auf diese Weise eingesparte Steuergeld könnte in die dringend notwendigen Verbesserungen der Bildung investiert werden. Die Lehrkräfte würden es sicherlich danken.

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Autor des Artikels

Michaela Skott

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