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  • Bremen
  • Verschwendung droht
17.10.2023

Bund versenkt Millionen in Bremerhaven

46 Mio. Euro für ein Schiff, das keiner kennt und niemand braucht

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Was ist passiert?

Bremerhaven (Bremen). Die hölzerne Dreimastbark „Seute Deern“ war einst das Aushängeschild des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven. Weil das Museum, die Stadt und das Land Bremen jedoch zu wenig für die Instandhaltung taten, war das Schiff 2018 derart marode, dass der Bund bereit war, bis zu 17 Mio. Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Holzseglers aufzuwenden. Doch noch vor der Sanierung havarierte die „Seute Deern“ infolge eines Brandes. Der Stiftungsrat des Museums beschloss im Herbst 2019 daher, das Schiff abzuwracken. Doch statt nun die in Aussicht gestellten 17 Mio. Euro zu streichen, konnten lokale Akteure den Haushaltsausschuss des Bundes sogar dazu überreden, die Fördermittel auf 46 Mio. Euro zugunsten eines Nachbaus der zerstörten „Seute Deern“ aufzustocken. Das zog die Kritik des Bundes der Steuerzahler und einen ersten Eintrag im Schwarzbuch 2020 nach sich.

Wegen ihrer Holzbauweise stellte sich der Nachbau der „Seute Deern“ allerdings als zu teuer heraus. Die 46 Mio. Euro würden nicht ausreichen und weder das Land Bremen noch die Stadt Bremerhaven stellten eine finanzielle Beteiligung in Aussicht. An dieser Stelle hätte diese Geschichte im Interesse aller Steuerzahler eigentlich enden können und müssen – doch es kam anders.

Im November 2020 gelang es den politischen Strippenziehern erneut, den Haushaltsausschuss von einer Umwidmung des Fördergelds zu überzeugen. Die 46 Mio. Euro sollten fortan für den konstruktionsbedingt günstigeren Nachbau der „Najade“ bereitstehen, ein stählerner Frachtsegler, der 1888 in Bremerhaven vom Stapel gelaufen und 1917 während des Ersten Weltkriegs, inzwischen unter norwegischer Flagge segelnd, von einem deutschen U-Boot versenkt worden war. Der BdSt sieht keinen sachlichen Grund dafür, dieses Schiff zu einem „Denkmal von nationaler Bedeutung“ zu stilisieren, um eine Förderung des Bundes möglicherweise zu rechtfertigen.

Dieser Einschätzung schloss sich 2022 auch der Bundesrechnungshof an. Er riet ebenfalls dazu, von dem Nachbau der „Najade“ Abstand zu nehmen. Neben fehlendem Bundesinteresse verwies der Rechnungshof auch auf die künftigen Unterhaltungskosten von jährlich circa 0,5 Mio. Euro, von denen das Schifffahrtsmuseum überfordert sein könnte.

Ein Sanierungsstau sei daher absehbar, die „Najade“ drohe zu einer „Förderruine“ zu werden. Außerdem werde das maritime Kulturerbe der Seestadt Bremerhaven bereits seit der Verlegung der „Schulschiff Deutschland“ in den Museumshafen ausreichend repräsentiert.

Der Bundes-Haushaltsausschuss setzte sich jedoch über jede Kritik hinweg. Er bestätigte die 46-Millionen-Förderung Ende November 2022 erneut und gab mit bis zu 2,37 Mio. Euro auch schon die erste Tranche für die im Sommer 2023 anlaufenden Nachbau-Planungen frei.

Foto: DSM / Lennart Edel

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Dies ist ein besonders krasser Fall von Steuergeldverschwendung! Das Fördergeld hätte bereits mit der Havarie der „Seute Deern“ ersatzlos gestrichen werden müssen, stattdessen wurde es zugunsten eines x-beliebigen Schiffsnachbaus ohne historische Bedeutung sogar noch aufgestockt.

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Autor des Artikels

Jan Vermöhlen

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Bemerkungen :

  • user
    Manfred Beckmann 19/10/2023 um 07:11
    Anstatt nur darüber zu schreiben, dass es sich um eine Steuerverschwendung handelt, sollten Sie aktiv gegen die Befürworter wegen der Steuerverschwendung vorgehen. Steuerverschwendung sollte genauso bestraft werden wie Steuerhinterziehung. Also lassen Sie Ihren Einfluss laufen und machen Sie eine Kampagne in der Öffentlichkeit gegen die verantwortlichen Befürworter.
  • user
    Paul Unehrlich 17/10/2023 um 21:35
    Die ganzen aufgelisteten Fälle von Steuergeldverschwendung sind doch PEANUTS im Vergleich zu 13,2 MILLIARDEN Euro für eine so genannte "Corona-Schutzimpfung", die weder vor Infektion, Weitergabe der Infektion, Erkrankung oder Tod (siehe Colin Powell, dreifach geimpft und tot!) schützt. Leider habt ihr nicht genug "Arsch in der Hose", um diesen Skandal (672 Millionen Impfdosen für knapp 83 Millionen Bürger vom Säugling bis zum Greis, obwohl Säuglinge gar nicht geimpft werden dürfen, also mehr als ACHT IMPFDOSEN PRO PERSON BESTELLT, WOVON DER GRÖßTE TEIL VERNICHTET WIRD !!!) anzuprangern.