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  • Nordrhein-Westfalen
  • Nachlese
27.10.2020

Bonner Beethovenhalle bleibt Baustelle

Neue Hiobsbotschaften aus Bonn

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Was ist passiert?

Bonn (NW). Ludwig van Beethoven soll beim Komponieren seiner Werke gelitten habe. Es heißt, er hätte um jede Note gerungen und immer wieder und wieder nachgebessert. Ähnlich langwierig gestaltet sich die Sanierung der Beethovenhalle.

Ihre denkmalgerechte Instandsetzung und Modernisierung hat Bonn nun schon einige Jahre fest im Griff. Ende 2016 wurde das Veranstaltungsgebäude geschlossen, und die Bauarbeiten begannen. Für die grundlegende Sanierung waren ursprünglich rund 61 Mio. Euro und gute zwei Jahre Bauzeit geplant. Das größte Bauprojekt der Stadt sollte nämlich pünktlich zum Beethovenjahr 2020 fertig sein und für die Proben ab Ende 2019 zur Verfügung stehen.

Schnell wurde jedoch klar, dass hier weder das Budget noch der Zeitplan gehalten werden können. Bauen im Bestand birgt immer das Risiko von Unvorhersehbarkeiten und auch in Bonn wurde man eiskalt erwischt: In Lüftungsrohren wurde Asbest entdeckt, der Baugrund verursachte Statikprobleme – und bei der Kampfmittelsondierung stieß man auf ein undefinierbares Metall, das aufwendige Spezialuntersuchungen erforderlich machte. Die Kosten stiegen immer weiter.

Im Sommer 2019 wurde eine verbindliche Kostenprognose aufgestellt, die den Worst-Case auf 166,2 Mio. Euro brutto bezifferte. Der Fertigstellungstermin wurde nun vorsichtig auf „Mitte 2022“ geschätzt. Mittlerweile sind auch diese Zahlen hinfällig: Die Stadt prognostiziert als Fertigstellungstermin das zweite Halbjahr 2024. Dass zusätzliche 2 Jahre Bauzeit sich auch in den Kosten niederschlagen werden, ist höchst wahrscheinlich. Aktuell rechnet die Stadt mit einer Bausumme von schlimmstenfalls 164,6 Mio. Euro - allerdings netto.

Und als ob die sich nach oben schraubende Kostenspirale nicht ärgerlich genug wäre, berichtete der Bonner General-Anzeiger im Sommer, dass der Stadtverwaltung das Ausmaß der Schwierigkeiten sehr viel früher bewusst war als bisher dargestellt. Demnach sei schon kurz nach Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2017 klar gewesen, dass die Halle nicht rechtzeitig zum Beethoven- Jubiläumsjahr fertig sein würde. Dabei waren die Verteuerungen der Sanierung gerade auch dem Zeitdruck geschuldet, den sich die Stadt selbst auferlegt hatte, um die Beethovenhalle als Spielstätte im Beethovenjahr nutzen zu können.

Alternative Investition

Für 100 Mio. Euro könnten für 25 Jahre die laufenden Ausgaben für die Bonner Musikschule gezahlt werden.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert

Zeitdruck ist ein schlechter Berater, wenn es um Entscheidungen geht – vor allem, wenn es um Projekte in Millionenhöhe geht. Außerdem hätte die Stadt viel früher Transparenz schaffen müssen.

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Autor des Artikels

Janine Bergendahl

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Bemerkungen :

  • user
    Peter Krause 21/04/2021 um 21:44

    Wer trägt eigentlich Verantwortung darüber, ein altes Gemäuer wieder aufzuhübschen? Es gab doch genügend Unterstützer die einen Neubau faforisierten und unterstützen wollten. Hat man aus der WCCB Misere keine Lehren gezogen? Oder liegt es nur an der Unfähigkeit einzelner verantwortlicher Prodagonisten?