Bewerbung ohne Gartenschau
Land fördert Bewerbung für eine Gartenschau, für die kein Geld da ist
Was ist passiert?
Schleswig-Holstein. Die vorige Landesregierung hatte beschlossen, dass es ab 2025 wieder Landesgartenschauen geben solle. Deshalb forderte sie die Kommunen dazu auf, sich bis zum Jahresende 2022 dafür zu bewerben, denn „Landesgartenschauen ziehen Hunderttausende Besucher an und sind ein Aushängeschild für die Stadt und Region“, hieß es auf der Internetseite des Landes. Voraussetzung für die Bewerbung war eine Machbarkeitsstudie, die das Land großzügig mit bis zu 80 Prozent förderte. Die Städte Rendsburg und Glücksburg nahmen die Förderung in Anspruch und gaben 230.000 Euro für die Bewerbungsunterlagen aus.
Doch zum Bewerbungsschluss stellte das Land klar, dass es die Gartenschau selbst gar nicht fördern wolle, sondern, wenn überhaupt, dafür nur Fördermittel aus anderen Programmen, zum Beispiel dem Städtebauförderprogramm, infrage kämen. Da beide Bewerber aber nicht dazu bereit waren, das Veranstaltungsrisiko mit den hohen Investitionskosten zu tragen, verzichteten sie auf die Abgabe der Unterlagen. Auf absehbare Zeit wird es jetzt keine Landesgartenschau in Schleswig-Holstein geben – und die Machbarkeitsstudien sind nur für die Schublade erstellt worden.
Foto: Ludwig Bickel / Pixabay
Alternative Investition
Für 230.000 Euro kann man fünf Stadtgärtner ein Jahr lang beschäftigen.
Der Bund der Steuerzahler meint
Teure Machbarkeitsstudien für eine Veranstaltung, die nicht stattfindet, sind hinausgeworfenes Steuergeld.
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