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  • Hamburg
  • Nachlese
19.10.2022

Aus Fehlern nichts gelernt

Öffentliches Fahrradparkhaus steht leer – noch weitere sollen dazukommen

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Was ist passiert?

Hamburg. Der Umgang mit Fehlschlägen ist schwierig – das gilt besonders dann, wenn ideologische Motive und nicht Sinnhaftigkeit Antrieb für das Handeln waren. Ein gutes Beispiel dafür ist das 3 Mio. Euro teure Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße in Hamburg-Eppendorf. Wie bereits im Schwarzbuch 2021/22 berichtet, ist dort Platz für 600 Räder, davon sind 145 Stellplätze extra gesichert und lassen sich gegen eine Extragebühr mieten.

Nach gut einem halben Jahr war die Auslastung eine Katastrophe – kein Rad im Obergeschoss und auch im kostenpflichtigen abschließbaren Teil war kaum ein Rad zu finden. Stattdessen wimmelte es rund um das Parkhaus nur so von wild abgestellten Zweirädern. Konstruktionsfehler (u. a. eine viel zu schmale Rampe am Eingang, zu hohe Stufen und die mangelnde Anbindung) machten das Gebäude für die Nutzer unattraktiv.

Doch davon wollte die zuständige Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nichts wissen. Stattdessen verwies man darauf, dass sich das Fahrradparkhaus schon noch füllen werde. Immerhin: Nach gut einem Jahr Nahezu-Leerstand sieht die Behörde nun Handlungsbedarf: Auf BdSt-Nachfrage teilte man mit, dass für 8.300 Euro die In­stallation einer zusätzlichen Servicesäule, die Anpassung der Beleuchtungssteuerung, der Bau einer zusätzlichen Reparaturstation sowie die Planung der Wegeleitung und der Beschilderung umgesetzt wurden. Zudem möchte die Behörde weitere Mittel für „Kommunikationsmaßnahmen“ ausgeben. Die konkrete Summe stehe noch nicht fest.

Einen Erfolg kann man allerdings auch diese jüngsten Maßnahmen nicht nennen. Während die Behörde von „sukzessiv steigenden Zahlen“ spricht – „aktuell sind rund 100 Plätze belegt“ –, vermittelt ein Besuch vor Ort einen anderen Eindruck.

Von den ehrgeizigen Plänen, weitere Fahrradparkhäuser zu bauen, rückt der zuständige Senator dennoch nicht ab. Sein Konzept sieht vor, dass bis 2030 weitere 15.000 Stellplätze entstehen sollen. Weitere 10.000 Fahrradparkplätze sind zudem in Hamburgs Wohnvierteln – „wohnortnah und bedarfsgerecht“ – vorgesehen.

Nach wie vor sind weitere Fahrradparkhäuser ähnlich dem Millionengrab an der Kellinghusenstraße in Vorbereitung – am „Schlump“, in Hamburg-Harburg, am neuen Fernbahnhof Diebsteich sowie am Hauptbahnhof.

Foto: Sascha Mummenhoff

Der Bund der Steuerzahler fordert

Fahrradparkhäuser sind grundsätzlich sinnvoll. Das Hamburger Konzept kommt aber trotz Nachbesserungen nicht bei den Radfahrern an. Daher sollte die zuständige Behörde eine Befragung nach den Gründen durchführen. Die Ergebnisse müssen dann in die Planung weiterer Fahrradparkhäuser einfließen.

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Autor des Artikels

Sascha Mummenhoff

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Bemerkungen :

  • user
    Christine Stecker 19/10/2022 um 13:22

    Hamburg macht grundsätzlich keine Fehler. Dieses Fahrradparkhaus entspricht dem Hamburger „Möblierungskonzept“, der Architekt sonnt sich in der Ästhetik. Fördermittel des Bundes werden ausgeschlagen, denn dann müsste man anders bauen.. Dass es als Radhaus nicht genutzt wird, ist uninteressant - die Bürger:innen sind vermutlich zu doof, ihr Rad die Treppen hochzuschieben. Einen Aufzug gibt’s nicht. Da schaut man doch sehnsüchtig nach Karlsruhe in das schöne Radparkhaus am Bahnhof…man möge doch alle Verantwortlichen mal mit Rädern in das Parkhaus schicken.