
Abgedrehtes Wasser – kaputter Rasen
In Stuttgart müssen Rasenplätze womöglich bald teuer erneuert werden
Was ist passiert?
Stuttgart (BW). Als in diesem Frühjahr die Bewässerungsanlagen der Stuttgarter Rasenplätze routinemäßig kontrolliert wurden, endete das für viele Stuttgarter Vereine mit einem Schock: Ihnen wurde strikt untersagt, die Plätze zu wässern. Insgesamt 25 Plätze waren von diesem Verbot betroffen. Der Grund: Die Stadt konnte nicht ausschließen, dass es durch einen Rückfluss aus den Brauchwasserleitungen zu einer Verkeimung der Trinkwasserleitung kommen könnte.
Zum Ärger vieler Stuttgarter Vereine passierte nach diesem unvorhergesehenen Verbot dann aber erst einmal gar nichts. „Während die Temperaturen nach und nach anstiegen und unser Rasen immer mehr austrocknete, gab es von der Stadt keine konkreten Vorschläge, wie man die Rasenplätze in Form einer alternativen Bewässerung – sei es mit dem Aufstellen von Zisternen inklusive einer Wasserpumpe oder dem Bewässern aus einem Tankwagen – vor dem Kaputtgehen bewahren könnte. Es verging Woche um Woche, ohne dass hier etwas geschah. Und das trotz mehrfacher Nachfrage auf den verschiedensten Wegen“, berichtet der Vorstand der SG Weilimdorf, Dr. Lother Barth und ergänzt: „Anderen Stuttgarter Vereinen erging es dabei genauso wie uns.“
Die Stadt Stuttgart antwortete Anfang August auf die Anfrage des Bundes der Steuerzahler: „Auf Grund nicht lieferbarer Teile und der Komplexität der Anlagen vor Ort haben sich die Maßnahmen leider bis in die aktuelle Hitzeperiode gezogen.“
Jetzt scheint die Stadt die ausgebrannten Plätze, die die sommerlichen Hitze-Wochen nicht überlebt haben, doch noch irgendwie retten zu wollen. „Welche Plätze zu welchem Zeitpunkt wieder unter Volllast genutzt werden können, wird man erst nach dem Anlaufen der Regenerationsmaßnahmen beurteilen können“, heißt es seitens der Stadt. Dass die Regenerationsmaßnahmen der Rasenflächen mit erheblichen Kosten verbunden sein werden, liegt auf der Hand.
Eine konkrete Zahl hört man aus dem Rathaus nicht, allerdings heißt es, „bei stark beschädigten Rasenplätzen werden die Regenerationsmaßnahmen in diesem Jahr selbstverständlich entsprechend angepasst“.
Dr. Lothar Barth ist sich sicher, dass hier bald einiges an Steuergeld in die kaputten Stuttgarter Rasenplätze fließen wird. „Ich kann mir auch vorstellen, dass es an mancher Stelle sogar eines komplett neuen Rollrasens bedarf, weil der alte Rasen überhaupt nicht mehr zu retten ist. Dann wird es richtig teuer“, sagte der Vorstand der SG Weilimdorf.
Foto: Daniel Bilaniuk

Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Wenn die Stadt Stuttgart seinen Vereinen so unvorhergesehen das Bewässern der Rasenplätze verbietet, muss sie zeitnah andere Optionen zur Bewässerung aufzeigen. So dürfte die Erneuerung der kaputtgegangenen Plätze jetzt viel Steuergeld kosten.
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