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  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Kostenexplosion
17.10.2023

20 Fahrradständer, 1 Klo und 6 Jahre bis zur teuren Umsetzung

Teure Planungsverzögerung: Zu viele Köche verderben den Brei

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Was ist passiert?

Parchim (MV). Das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ ist bei stadtplanerischen Vorgängen nur bedingt tauglich. Im Gegenteil. Allzu oft gilt hier: „Was lange währt, wird deutlich teurer.“ Das bekam auch die Stadt Parchim zu spüren.

Im Jahr 2017 hatte sich die Stadt dazu entschlossen, eine Fahrradstation zu bauen. Ein guter Plan für eine Stadt, die den Fahrradtourismus weiterentwickeln will. Fahrradstationen sind überdachte Fahrradständer mit einem zusätzlichen Serviceangebot, in Parchim umfasste das Zusatzangebot Schließfächer, eine Reparaturstation, Lade­möglichkeiten für E-Bikes sowie eine öffentliche Toilette. Doch erst gut 6 Jahre und mindestens 20 Gremiensitzungen später, im Mai 2023, wurde die Fahrradstation auf dem Mönchhof in Parchim feierlich eröffnet.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Bei der Radwegeplanung wurde gleichzeitig ein Ort für eine neue öffentliche Toilette gesucht. Als der Entwurf im März 2017 vorlag, beliefen sich die Kosten auf insgesamt 931.726 Euro, der städtische Eigenanteil betrug damals rund 167.000 Euro. Gebaut werden sollten drei Toiletten (für Damen, für Herren und eine barrierefreie Toilette), 20 Stellplätze für Räder, auch die Außenanlagen zum nahe gelegenen Färbergraben sollten gestaltet werden. Die Stadtvertreter stimmten grundsätzlich zu, verlangten jedoch Maßnahmen zur Kostenreduzierung. Diese wurden im August des gleichen Jahres vorgelegt, verbunden mit dem Wunsch, den Bau bis 2018 zu realisieren. Von den drei verschiedenen Toiletten blieb schließlich eine barrierefreie Unisextoilette übrig. Außerdem wurden die Außenanlagen kostengünstiger und der Unterstand wurde verkürzt.

Für die Fahrradstation wurden nun nur noch 789.000 Euro veranschlagt, der Eigenanteil der Stadt betrug dank zusätzlicher Förderung jetzt 146.000 Euro. Doch die Beantragung von Fördermitteln verzögerte sich. Erst im März 2020 wurde die Baugenehmigung erteilt. Die unterdessen neu gewählte Stadtvertretung hatte weitere Änderungswünsche: So wurde über mehr Bäume, weniger Versiegelung, zusätzliche Sitzbänke und Pergolawände diskutiert. Wieder verstrich Zeit, gleichzeitig stiegen die Baupreise. Und so beliefen sich die Gesamtkosten letztlich auf knappe 1,25 Mio. Euro, der Eigenanteil der Stadt Parchim betrug da bereits 462.000 Euro. Dabei handelt es sich keineswegs um ein komplexes Bauwerk.

Auch wenn die Stadt einen Teil über Fördermittel finanzieren kann, so ist die Belastung für den Haushalt nun spürbar höher. Insgesamt kostete das Projekt in etwa 450.000 Euro mehr. Die Planungs- und Bauzeit steht in keinem Verhältnis mehr zum Projekt! Die Steuerzahler kommen die 20 Fahrradständer und eine öffentliche Toilette für Touristen teuer zu stehen.

Foto: Michaela Skott

Der Bund der Steuerzahler meint

Mehr als 6 Jahre für den Bau von 20 überdachten Fahrradständern und von einem Klo – echt jetzt?! Das lässt sich doch niemandem mehr erklären! Weniger Goldrand und mehr Mut zu Entscheidungen wären hier gefragt gewesen. Hier wurde Steuergeld mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen.

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Autor des Artikels

Michaela Skott

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