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  • Hamburg
  • Teure Imagepflege
07.03.2024

Die Einheits-Party wird immer teurer

Die Einheits-Partys werden jedes Jahr teurer – Hamburg ließ sich allein das Logo fast 37.000 Euro kosten.

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Was ist passiert?

Hamburg. War das noch hanseatisches Understatement? Wohl kaum. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2023 in Hamburg ein deutlich höheres Budget hatten als Veranstaltungen der vergangenen 5 Jahre.

Laut Senatssprecher hatte die Bürgerschaft für die Feierlichkeiten ein Budget in Höhe von 7 Mio. Euro beschlossen. Schon das sogenannte Bürgerfest hatte ein Budget von 3,5 Mio. Euro, und allein für die Öffentlichkeitsarbeit waren 500.000 Euro bestimmt. Dabei fällt ein Posten ganz besonders ins Auge. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt: „Für die Entwicklung des Mottos und des Logos sind insgesamt Kosten in Höhe von 36.627, 96 Euro angefallen.“

Und was bekam man für diese fast 37.000 Euro? Das Logo bestand aus sieben Halbkugeln in Schwarz, Rot, Gold und Blau, die oberhalb und unterhalb einer geraden Linie angeordnet sind.

Es stellt sich generell die Frage, warum in Hamburg der Tag der Deutschen Einheit mit einem so üppigen Budget ausgestattet werden muss. So kam z. B. 2022 Gastgeber Erfurt laut Schätzungen mit 6,4 Mio. Euro aus, in Halle/Saale sollen es nach Medienberichten ein Jahr zuvor 1,2 Mio. Euro gewesen sein. Allerdings konnten die Feierlichkeiten damals wegen der Hygiene- und Abstandsregeln bei weitem nicht in der Dimension wie vor Pandemiebeginn gefeiert werden. Potsdam lud 2020 nicht zu einem traditionellen Bürgerfest ein, sondern unter dem Motto „30 Jahre – 30 Tage – 30 x Deutschland“ zu einer tatsächlich 30-tägigen Veranstaltung. Das Budget hierfür lag bei 3,23 Mio. Euro. Das Land Schleswig-Holstein stellte für die Organisation der Einheitsfeier 2019 in Kiel 4,2 Mio. Euro bereit, die Stadt Kiel steuerte hier weitere 450.000 Euro bei – macht zusammen 4,75 Mio. Euro. 2018 gab Berlin 4,5 Mio. Euro Kosten an, davon sollte eine Mio. Euro von Sponsoren kommen.

Foto: Mapics – stock.adobe.com

Aktuelle Entwicklung

Nach dem Einheitsfest ist vor dem Einheitsfest

Kaum ist das eine Einheitsfest vorbei, laufen bereits die Vorbereitungen für den Tag der Deutschen Einheit 2024, der diesmal durch das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet wird. Dort plant man ebenfalls mit Bürgerfest und Staatsakt. Die Summen sind dafür ganz andere als in Hamburg. Das Bürgerfest wird für eine dreitägige Feier in der Landeshauptstadt Schwerin mit 4,555 Mio. Euro veranschlagt und ist damit für einen Tag mehr Party eine glatte Million Euro teurer. Der offizielle Staatsakt hingegen ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 800.000 Euro deutlich billiger zu haben als in Hamburg, wo dieser Teil der Feierlichkeiten mit rund 3 Mio. Euro zu Buche schlug. Für das Logo zum Einheitsfest hingegen gab man in Mecklenburg-Vorpommern gut 30.000 Euro mehr aus. Diese unterschiedlichen Zahlen bieten zumindest Raum für Spekulationen. Wie kann es sein, dass die Ausgaben für einen Staatsakt so verschieden ausfallen, wenn doch das Hauptaugenmerk auf einem Fest für alle Bürgerinnen und Bürger liegen sollte? Und weshalb ist es deutlich teurer in Mecklenburg-Vorpommern, ein Logo entwerfen zu lassen? Dazu haben wir einen eigenen Fall geschrieben.

Wie hoch die Kosten für das Hamburger Einheitsfest letztlich wirklich ausgefallen sind, konnte uns der zuständige Senat trotz Nachfrage bis zum März noch nicht genau mitteilen. Es soll jedoch keine nennenswerten Budgetüberschreitungen gegeben haben. Na, wenigstens etwas.

Der Bund der Steuerzahler fordert

Beim Tag der Deutschen Einheit sollten die Bundesländer ein Vorbild sein und auf die Kostenbremse drücken. Ein Anfang wäre zum Beispiel, wenn es künftig nur noch ein Logo geben würde, das jedes Jahr lediglich um Austragungsort und Datum aktualisiert wird. Es ist nicht zu verstehen, dass jedes Jahr ein neues Logo entwickelt werden muss, wenn es doch um den Tag aller Deutschen geht. Grundsätzlich muss die jährliche Kostenspirale beim Tag der Deutschen Einheit ein Ende haben.

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

Sascha Mummenhoff

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Bemerkungen :

  • user
    Paschold 24/03/2024 um 22:27
    Sehr geehrter Herr Mummenhoff, Ihre Kritik zum v.g. Thema teile ich völlig! Persönliche Konsequenzen müssten die Folge sein für solche Ausgaben-/Verschwendungspolitik! Es ist ein Jammer, dass weite Teile der politisch Verantwortlichen, speziell in der ‚Ampel-Koalition‘ mit (Steuer-) Geldern nicht umzugehen versteht! Eine Generation von Politikern ist im Überfluss aufgewachsen u. lernte nie Sparen und Haushalten wie die Nachkriegsgeneration!