
Zusätzliche Wasserbecken 50 Prozent teurer als geplant
Ein Jahr später, dafür aber um 50 Prozent teurer: Kiel bekommt eine neue Wasserfläche
Was ist passiert?
Kiel (SH). Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt hatte sich zum Ziel gesetzt, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen und die Attraktivität für Einzelhandel und Gastronomie zu steigern. Dafür sollten in der Straße „Holstenbrücke“, an der sich früher einmal ein Wasserlauf befand, zwei neue künstliche Wasserbecken gebaut werden. Der 440.000 Euro teure Architektenwettbewerb sah neben der Wasseranlage auch Pflanzeninseln und Sitzbänke vor, statt Autos dürfen nur noch Linienbusse passieren.
Eigentlich sollte der Bau zum Tag der Deutschen Einheit 2019 fertiggestellt sein. Doch daraus wurde nichts, weil es im Bauverlauf zu Überraschungen kam: Neben der in Kiel üblichen Kampfmittelräumung gab es im Boden unerwartete Fundamentreste, Findlinge und Holzpfähle. Der Aushub musste wegen Schadstoffbelastung deponiert werden. Eine überhitzte Baukonjunktur und nur wenige Anbieter für die Gewerke taten ihr Übriges.
Unter dem Strich wurde das Projekt jetzt rund ein Jahr später fertig und kostete mit 18,7 Mio. Euro rund 50 Prozent mehr als geplant. Abzuwarten bleibt, ob dank der Wasserbecken die Innenstadt als Einkaufs- und Erlebnisbereich tatsächlich attraktiver wird. Nicht wenige Kritiker befürchten nämlich, dass sich unerwünschte Gäste am „Holsten- Fleet“ einfinden werden – und auch sehr viel Müll.
Foto: Bund der Steuerzahler Schleswig-Holstein e.V.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
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