
Untaugliche Fähre wird teuer umgebaut
Nicht funktionsfähige neue Solarfähre wird für 1,3 Mio. Euro einsatztauglich gemacht
Was ist passiert?
Missunde (SH). Die 2024 für vier Mio. Euro gebaute Solarfähre „Missunde III“ ist für den Betrieb auf der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee, nicht geeignet. Denn schon bei den ersten Probefahrten stellte sich heraus, dass die neue Fähre bei stärkeren Winden und Strömungen nicht sicher fuhr, der Rumpf sich aus dem Kurs drehte und ein Anlegen nicht mehr möglich war. Deshalb wurde sie außer Betrieb genommen. Jetzt hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, dem das Schiff gehört, entschieden, die „Missunde III“ umbauen zu lassen. Für rund 1,3 Mio. Euro – inklusive Planungskosten in Höhe von ca. 200.000 Euro – gibt es für die Fähre jetzt zusätzliche Querstrahler und Batterieelemente, eine Anpassung der Anlegestellen und einen neuen Übernachtungsliegeplatz. Die bisherige Dieselfähre „Missunde II“, die durch den Neubau ersetzt werden sollte, bleibt im Eigentum des Landes – als Rückversicherung für einen erneuten Ausfall der neuen „Missunde III“.
Laut einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für die nächsten 24 Jahre wäre es günstiger, auf die größere Missunde III ganz zu verzichten. Allerdings rechnet man in diesem Fall mit einem Verkaufserlös von lediglich 270.000 Euro für das einst für vier Mio. Euro gekaufte Schiff. Für diese Blamage will offenbar niemand die Verantwortung übernehmen.
Foto: LKN Schleswig-Holstein
Alternative Investition
Mit 5,3 Mio. Euro kann man eine neue Kindertagesstätte für fünf Gruppen einschließlich der Außenanlagen bauen.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert
Die teuren Umbauten machen den Neubau der „Missunde III“ zu einem noch größeren Verschwendungsfall.
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