
Kostspielige Sanierung des Wiesauer Bahnhofs
Die Kosten für die Sanierung des Bahnhofes Wiesau liefen aus dem Ruder
Was ist passiert?
Wiesau (BY). Nach Erwerb des alten Bahnhofsgebäudes von der Deutschen Bahn AG hat der Markt Wiesau dieses grundlegend saniert. Das Gebäude wurde komplett entkernt und es erfolgte ein Neuaufbau innerhalb der Gebäudehülle. Das zugegebenermaßen gelungene Sanierungsprojekt wird künftig vielfältig genutzt: Zum einen als klassische Wartehalle für alle Bahn- und Busreisenden mit öffentlicher Toilettenanlage, soll doch der Bahnhof Wiesau künftig im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg-Hof als Fernreisehaltepunkt ausgebaut werden. Zum anderen sollen in dem neu sanierten Gebäude die Gemeindebücherei untergebracht sowie passende Räumlichkeiten für Jugendliche wie auch für Senioren geschaffen werden. Eine Gastronomie sowie eine Bäckerei bzw. ein Café sollen integriert werden. In der ersten Etage des sanierten Gebäudes wird die Kreisgeschäftsstelle des VdK eine neue Heimat finden. Insgesamt werde nach Mitteilung des Ersten Bürgermeisters des Marktes Wiesau „ein Glanzlicht geschaffen, um sowohl die unterschiedlichsten Altersschichten und -strukturen zusammenführen zu können als auch einen neuen sozialen Treffpunkt zu installieren. Insbesondere soll dadurch auch der gesamte Bereich des ÖPNV beispielhaft gefördert und präsentiert werden“. Insoweit laufen auch Planungen, um Ladesäulen für E-Busse zu installieren.
Bei dem ehrgeizigen Projekt sind dem Markt Wiesau allerdings die Kosten davongelaufen. Im Jahr 2020 rechnete man dafür mit Kosten in Höhe von rund acht Mio. Euro. Am Ende war man bei 15,6 Mio. Euro, also nahezu dem Doppelten angelangt. Ursache für die nicht unerhebliche Kostensteigerung waren nach Mitteilung des Marktes Wiesau enorme Preissteigerungen im Bausektor, die auf die Corona- und Ukrainekrise zurückzuführen sind. Auch schlug die Nachjustierung der Planung in Bezug auf den ÖPNV-Bereich (Park & Ride-Parkplätze) sowie die Ausstattung des Gebäudes (es wurde z. B. ein separates Heizhaus notwendig) kostensteigernd zu Buche. Das anspruchsvolle Projekt wird zwar auch aus staatlichen Mitteln gefördert. Aus Sicht der Steuerzahler ist dies jedoch unerheblich, sind doch auch Fördermittel Steuergelder.
Foto: Maria Ritch / Michael Stocker
Der Bund der Steuerzahler meint
Zugegeben – die durch Krieg und Krisen verursachte Kostensteigerung bei vielen Bauprojekten ist leider nicht zu umgehen. Doch auch dies lässt nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Ende wieder einmal die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.
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