
Altes Stellwerk rund um die Uhr bewacht
80 Tage „Observierung“ – für nichts
Was ist passiert?
Calw (BW). Ein altes und seit Jahren funktionsloses Stellwerk in Calw aus den Jahren um 1880 galt als einsturzgefährdet. Aus diesem Grund ließ die Deutsche Bahn das Bauwerk ab Ende Februar 2025 durch ein Sicherheitsunternehmen rund um die Uhr überwachen, weil befürchtet wurde, dass Teile des alten Gebäudes auf Gleise fallen könnten.
Lange blieb die Frage ungeklärt, was aus dem alten Stellwerk werden solle bzw. ob sich zeitnah ein anderer Standort für das denkmalgeschützte Bauwerk findet. Zunächst gab es bezüglich des ins Auge gefassten Alternativstandorts ablehnende Signale aus dem Calwer Gemeinderat und somit drohte dem alten Gebäude der Abriss. Doch „kurz vor knapp“ wendete sich das Blatt: Auf einem Parkplatz in der Nähe wurde ein passendes Plätzchen gefunden und so konnte das Stellwerk am 20.5.2025 mit einem Kran über die Gleise gehoben werden.
Nun endlich wurde auch die „Observierung“ des alten Stellwerks eingestellt. Laut einem Pressebericht hatte die Beobachtung durch die Fachfirma rund 1.000 Euro pro Tag gekostet. Auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler zu diesem Punkt ließ die Deutsche Bahn verlauten, dass sie zu Kosten nichts sagen könne.
Aus Sicht des BdSt ist es unverständlich, dass die Deutsche Bahn nicht eher darauf geachtet hat, die teure Rund-um-die-Uhr-Bewachung des funktionslosen Stellwerks schnellstmöglich zu beenden, sodass die erheblichen Kosten nicht entstanden wären. Für die Steuerzahler ist dies alles ärgerlich, denn bei der Deutschen Bahn handelt es sich um einen bundeseigenen Konzern.
Foto: Alexandra Großmann
Der Bund der Steuerzahler meint
Rund 80.000 Euro dürfte die Rund-um-die-Uhr-Bewachung eines alten funktionslosen Stellwerks in Calw verschlungen haben. Durch ein zügigeres Handeln der Deutschen Bahn hätten diese hohen Kosten wohl vermieden werden können.
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