Newsletter

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Diese Hinweise zum Datenschutz finden Sie in unseren Datenschutzrichtlinien. Diesen stimme ich zu.

Die mit einem * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder


Besuchen Sie uns

News Bild 2304
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Teure Imagepflege
30.09.2025

116.664 Matschhosen: Teure Kampagne für Kitas

Eine unnütze Werbekampagne für Kitas kostet 600.000 Euro

Scrollenaccordion-icon

Was ist passiert?

Schwerin (MV). Immer wieder behaupteten die Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern, dass es einen großen Fachkräftemangel in den Kitas des Landes gäbe. Deshalb versprach die rot-rote Landesregierung bei ihrem Amtsantritt 2021 eine Fachkräfte-Offensive für die Kitas: Bessere Arbeitsbedingungen, Tarifgehälter und kleinere Gruppen sind das Ziel der Legislatur, die bis 2026 läuft. Im Jahr 2024 investierten Land, Landkreise und Kommunen 923 Mio. Euro in die Kindertagesförderung. Das ist so viel wie in vergleichbaren Bundesländern.

„Tue Gutes und rede darüber“: Diesen Spruch hat die MV-Landespolitik besonders stark verinnerlicht. Immer wieder machen die Spitzenpolitikerinnen und -politiker mit kostspieligen Ausgaben für „Eigenwerbung“ von sich reden, Selbstverständliches wird für viel Geld schöngejubelt. 

So kommt die neueste Idee aus dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung MV. Eine Kita-Kampagne für insgesamt stolze 588.338,26 Euro soll alle Maßnahmen, die das Land getroffen hat, sichtbar machen und um Fachpersonal werben. Dazu wurde eine Agentur beauftragt, es wurden landesweit 100 Großflächen mit markigen Sprüchen gestaltet, Postkarten gedruckt sowie eine eigene Website aufgesetzt, die Wege in den Beruf und „Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten“ aufzeigt. Veröffentlicht wurde die Kampagne im Frühjahr 2025 mit viel Pomp – just zu der Zeit, als erste Erzieherinnen und Erzieher Stunden reduzieren mussten oder gekündigt wurden. Der Grund: rückläufige Kinderzahlen. Immer mehr Kitas reduzieren ihre Gruppen, manche werden sogar ganz geschlossen.

Der Kita-Landeselternrat MV steht der Kampagne daher mit gemischten Gefühlen gegenüber. Dessen Vorsitzender sagte in einem Statement für den BdSt dazu: „Einerseits wird mit Steuergeldern um Fachkräfte geworben, andererseits werden pädagogische Fachkräfte, die bereits im System arbeiten und über langjährige Erfahrung verfügen, nicht weiter beschäftigt. Diese widersprüchliche Politik ist weder den Familien noch den Beschäftigten vermittelbar. Sie führt zu berechtigtem Vertrauensverlust in politische Entscheidungsprozesse und zu Verunsicherung in einem System, das auf Stabilität und Kontinuität angewiesen ist.“ 

Mit Bezug auf die Arbeit der (noch) 13.354 Fachkräfte heißt es auf den Plakaten unter anderem: „116.664 Matschhosen wollen jedes Jahr angezogen werden“ oder „5,3 Millionen Tränchen wollen jeden Tag getrocknet werden“ – spätestens mit dieser Kampagne dürften ein paar mehr Tränchen hinzugekommen sein.

Foto: Ministerium für Kindertagesförderung 

Alternative Investition

90 Alltagshilfen hätten von diesem Geld ein Jahr in einer Kita beschäftigt werden können.

Der Bund der Steuerzahler meint

Während alle sparen müssen, wird hier mit vollen Händen das Geld zum Fenster hinausgeworfen – mit dem Ergebnis, dass die, denen man angeblich Wertschätzung entgegenbringen will, sich mehr oder weniger verschaukelt fühlen. Diese Kampagne war überflüssig!

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

Michaela Skott

Spenden Sie für unsere Arbeit!

Als gemeinnützige Organisation sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen um Steuergeldverschwendungen wie diese aufzudecken. Unterstützen Sie uns mit einer kleinen Spende damit wir weiterhin Steuergeldverschwendung aufdecken können.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Akzeptieren der Bedingungen ist erforderlich!

bitte bestätigen

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der Erste, der kommentiert